Regio glutealis
Synonyme: Gesäß, Gesäßregion, Glutealregion
Englisch: Regio glutealis
Definition
Als Regio glutealis oder Gesäß bezeichnet man die anatomische Region, die sich über den Glutealmuskeln befindet. Kaudal schließt sich die hintere Oberschenkelregion (Regio femoris posterior) an.
Abgrenzungen
- Kranial: Darmbeinkamm (Crista iliaca)
- Kaudal: Gesäßfurche (Sulcus glutealis)
- Medial: Kreuzbein (Os sacrum), Steißbein (Os coccygis) und Damm (Perineum)
- Lateral: Senkrechte durch die Spina iliaca anterior superior
Anatomie
Subkutane Schicht
Entfernt man die Haut und das fettreiche subkutane Gewebe gelangt man auf die Fascia glutaea. Diese Faszie setzt sich am Oberrand des Musculus glutaeus maximus in die derbe Aponeurosis glutaea fort.
Folgende anatomischen Strukturen durchziehen die subkutane Schicht:
- Nervus iliohypogastricus (Ramus cutaneus lateralis)
- Nervi clunium (Rami clunium superiores, Rami clunium medii, Rami clunium inferiores)
- Plexus sacralis
- Arteria glutea superior
- Arteria glutea inferior
- Arteriae lumbales
- Arteria perforans prima (aus der Arteria profunda femoris)
Subfasziale Schicht
Entfernt man die Fascia glutaea, gelangt man zum Musculus glutaeus maximus und an dessen Unterrand an die ischiokrurale Muskulatur.
Folgende anatomische Strukturen durchziehen die subfasziale Schicht:
Tiefe Schicht
Durchtrennt man den Musculus glutaeus maximus, werden das Foramen ischiadicum majus und die darin durchlaufenden Gefäße und Nerven sichtbar.
Durch das Foramen suprapiriforme ziehen folgende anatomische Strukturen:
Folgende anatomische Strukturen verlaufen durch das Foramen infrapiriforme:
Lokalisation der Leitungsbahnen
Um die Austrittsstellen der relevanten Leitungsbahnen in der Regio glutealis zu lokalisieren, zieht man 3 Orientierungslinien:
- Die Spina-Trochanter-Linie reicht von der Spina iliaca posterior superior zum Trochanter major des Femurs.
- Die Tuber-Trochanter-Linie zieht vom Tuber ischiadicum zum Trochanter major des Femurs.
- Die Spina-Tuber-Linie läuft von der Spina iliaca posterior superior zum Tuber ischiadicum.
Dadurch ergibt sich ein etwa gleichseitiges Dreickeck, auf dessen Begrenzung sich folgende Punkte befinden (siehe Abbildung):
- Nummer 1 markiert die Austrittsstelle der Leitungsbahnen durch das Foramen suprapiriforme. Sie befindet sich auf der Spina-Trochanter-Linie zwischen dessen kranialen und mittleren Drittel.
- Nummer 2 markiert den Verlauf des Nervus ischiadicus nach kaudal, auf der Tuber-Trochanter-Linie zwischen dem unteren und mittleren Drittel.
- Nummer 3 markiert die Austrittsstelle der Leitungsbahnen des Foramen infrapiriforme. Sie befindet sich etwa in der Mitte der Spina-Tuber-Linie.