Fremdkörpergranulom
Definition
Ein Fremdkörpergranulom ist eine Gewebeneubildung (Granulom), die sich im Rahmen einer chronischen Entzündungsreaktion um einen Fremdkörper herum manifestiert. Das Fremdkörpergranulom ist eine Form des histiozytären Granuloms.
ICD10-Codes
- M60.2: Fremdkörpergranulom im Weichteilgewebe, anderenorts nicht klassifiziert
- L92.3: Fremdkörpergranulom in der Haut und im Unterhautgewebe
Histologie
In Fremdkörpergranulomen treten Makrophagen in verschiedenen Zustandsformen auf, z.B. als Epitheloidzellen oder mehrkernige Riesenzellen, die mit Lymphozyten und Plasmazellen vergesellschaftet sind. Im Zytoplasma der Riesenzellen kann sich phagozytiertes Fremdmaterial befinden, ihre Zellkerne sind zufällig im Zytoplasma verteilt. In der Peripherie sieht man einsprossende Blutkapillaren und Fibroblasten. Das genaue histologische Bild hängt vom auslösenden Fremdkörper ab.
Das Granulom stellt den vergeblichen Versuch der Makrophagen dar, den Fremdkörper zu phagozytieren. Bei den auslösenden Fremdkörpern handelt sich um inertes Material, das organisch oder anorganisch bzw. exogener (z.B. Nahtmaterial) oder endogener Herkunft (z.B. Harnsäurekristalle) sein kann.