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Exanthema subitum

Synonyme: Dreitagefieber, Roseola infantum, "Sechste Krankheit"
Englisch: exanthema subitum, roseola infantum, rose rash of infants, sixth disease, baby measles, three-day fever

1. Definition

Das Exanthema subitum ist eine mit Fieber und Exanthem einhergehende Viruserkrankung, die im Kindesalter (Kinderkrankheit) auftritt.

2. Epidemiologie

Der Altersgipfel für das Exanthema subitum liegt zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat. Die Erkrankung tritt in der Regel sporadisch auf und kann durch Tröpfcheninfektion übertragen werden.

3. Ätiologie

Das Exanthema subitum wird durch eine Infektion mit den humanen Herpesvirus 6 (HHV-6) und 7 (HHV-7) verursacht. Bei wiederholtem Auftreten eines Exanthema subitum und einem Auftreten nach dem zweiten Lebensjahr ist als Erreger HHV-7 wahrscheinlicher.

4. Symptomatik

Typischerweise geht dem Exanthem eine 3-5 Tage andauernde Krankheitsphase mit Fieber und leichten respiratorischen (z.B. Husten) und/oder gastrointestinalen Beschwerden (z.B. Durchfall) voraus. Nach Abfall des Fiebers kommt es zur Ausbildung eines meist diskret ausgeprägten, stammbetonten Exanthems. Das Exanthem verschwindet in der Regel innerhalb von 3 Tagen.

Das vorausgehende Fieber und die Erkältungssymptomatik können auch sehr diskret sein und nahezu asymptomatisch verlaufen, sodass das Exanthem scheinbar unvermittelt auftaucht.

Bei manchen Patienten kann durch die Infektion mit HHV-6 eine neurologische Symptomatik mit Lethargie, Erschöpfung und Irritabilität auftreten. In diesen Fällen kann die klinische Abgrenzung zur Meningitis des Kleinkindes schwierig sein.

5. Komplikationen

Ein Fieberkrampf als Komplikation kann auftreten. Selten kann es nach HHV-6-Infektion (auch bei HHV-8) auch zu dezenten Residuen im Sinne eines Fatigue-Syndroms kommen. Betroffene Kinder sind häufig noch längere Zeit nach dem Infekt abgeschlagen und weisen eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit auf.

Bei Immunsuppression kann es nach durchgemachter Infektion zu einer endogenen Reaktivierung von HHV-6 und HHV-7 kommen, in deren Rahmen es zu Fieber, Pneumonie, Hepatitis und Enzephalitis kommen kann. Auch eine Infektion mit anderen Viren kann eine Reaktivierung von HHV-6 triggern.

6. Diagnostik

Die Diagnose eines Exanthema subitum wird meistens rein klinisch gestellt, wenn besorgte Eltern bei Ausbruch des Exanthems den Kinderarzt aufsuchen. Das Exanthem in Kombination mit der typischen Anamnese sprechen für ein Dreitagefieber.

Ein während des Fieberverlaufs bestimmtes Blutbild zeigt meistens eine für virale Erkrankungen von Kleinkindern typische Leukopenie.

In der Serologie sind spezifische Antikörper der Klassen IgG und IgM gegen HHV-6 nachweisbar.

7. Therapie

Eine spezifische Therapie ist nicht erforderlich. Bei noch bestehendem Fieber kann eine Fiebersenkung mit Paracetamol oder NSAR (z.B. Ibuprofen als Saft) erfolgen.

Bei schweren Verläufen nach Reaktivierung sind Therapieversuche mit einem Virostatikum wie Ganciclovir oder Cidofovir zu diskutieren. Die Datenlage ist diesbezüglich nicht eindeutig (2016).

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