Spongiose
Definition
Die Spongiose beschreibt eine histopathologische Veränderung der Haut, bei der sich Ödeme zwischen den Zellen der Epidermis bilden.
Vorkommen
Eine Spongiose ist ein typisches histologisches Merkmal der spongiotischen Dermatitiden, bei denen es sich insbesondere um ekzematöse Dermatitiden handelt. Die Spongiose entsteht dabei im Zusammenhang mit der Einwanderung von Entzündungszellen in die Epidermis. Durch die Ödembildung weichen die Zellen auseinander, was zur Ausbildung von spongiotischen Bläschen oder Blasen führt. In selteneren Fällen können neoplastische Infiltrate ebenfalls eine spongiotische Reaktion hervorrufen, z.B. bei kutanen T-Zell-Lymphomen.
Einteilung
Je nach vorherrschendem Zelltyp unterteilt man zwischen lymphozytärer, eosinophiler und neutrophiler Spongiose:
Lymphozytäre Spongiose
Typische Form der Spongiose, die bei vielen entzündlichen Hauterkrankungen vorkommt. Dazu zählen unter anderem:
- Atopisches Ekzem
- Dyshidrotisches Ekzem
- Kontaktallergisches Ekzem
- Toxisches Ekzem
- Seborrhoisches Ekzem
- Pityriasis rosea
- Erythema anulare centrifugum
- Skabies
Eosinophile Spongiose
Seltener können auch eosinophile Granulozyten sichtbar sein, insbesondere bei:
- Mycosis fungoides
- Polymorpher Schwangerschaftsdermatose (PUPPP)
- Erythema toxicum neonatorum
- Incontinentia pigmenti
- Pemphigus vulgaris
- Bullöses Pemphigoid
Neutrophile Spongiose
Eine Einwanderung von neutrophilen Granulozyten findet sich unter anderem bei:
Histologie
Spongiotische Veränderungen können die oberflächliche Epidermis, aber auch das Epithel der Haarfollikel betreffen. Im Verlauf der Erkrankung zeigt sich ein wechselndes histologisches Bild:
- Frühe Spongiose: Das Ödem ist nur andeutungsweise durch eine vertikale Schwellung der Keratinozyten erkennbar. Die spitzen Ausläufer der Zellen können dabei deutlich sichtbar werden.
- Fortgeschrittene Spongiose: Bei Zunahme des Ödems werden die Keratinozyten auseinander gedrängt. Dies kann zur Ausbildung von bereits bei geringer Vergrößerung sichtbaren Spalträumen zwischen den Zellen führen, wobei die Zellen noch über Interzellularbrücken verbunden sind. Bei stärkerer Ausprägung des Ödems lösen sich die Zellen voneinander und es bilden sich kleine Bläschen oder makroskopisch sichtbare Blasen in den Zellzwischenräumen. Zusätzlich ist zumeist eine variable Infiltration der Epidermis durch Entzündungszellen zu sehen.
- Chronische Spongiose: Bestehen die Veränderungen über eine lange Zeit, reagiert die Haut mit einer Verbreiterung der Epidermis im Sinne einer Akanthose. Außerdem sieht man eventuell eine Parakeratose und durch Kratzen verursachte Erosionen. Die Reteleisten können lang ausgezogen sein. Intraepidermale Entzündungszellen können nach wie vor nachweisbar sein. Bläschen oder Blasen sind in diesem Stadium unter Umständen nicht mehr zu sehen.
Weblinks
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