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Wiesengräserdermatitis

Synonyme: Dermatitis pratensis, Wiesengrasdermatitis, Wiesengräser-Dermatitis, Phytophotodermatitis
Englisch: phytophotodermatitis

1. Definition

Die Wiesengräserdermatitis ist eine entzündliche Hauterkrankung. Sie wird durch den Kontakt mit Pflanzen, die phototoxische Substanzen enthalten, in Kombination mit Sonneneinstrahlung (UV-Strahlen) verursacht. Als Folge treten Hyperpigmentierungen auf. Die Wiesengräserdermatitis ist eine Form der phototoxischen Dermatitis.

2. Epidemiologie

Das Auftreten der Wiesengräserdermatitis ist saisonal und reicht von Frühsommer bis Herbst. Die Erkrankung tritt vermehrt auf, wenn eine erhöhte Sonnenexposition besteht.

3. Ätiologie

Eine Wiesengräserdermatitis kann u.a. durch Furocumarine (Bergapten, Xanthotoxin und Limettin) verursacht werden, die sich in Blättern, Stängeln und Fruchtständen verschiedener Pflanzen befinden. Dazu zählen z.B.:

Eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonneneinstrahlung kann je nach Substanz mehrere Tage anhalten. Begünstigt wird die Hauterkrankung durch eine intensive UV-Strahlung.

4. Klinik

Die Hautreaktionen treten in der Regel an den Extremitäten auf, die mit den Pflanzen in Kontakt treten. Abhängig vom Expositionsmuster ist jedoch auch ein Auftreten an anderen Körperstellen (z.B. Rumpf oder Kopf) möglich. Es entstehen streifige oder netzartige Effloreszenzen auf der Haut, die dem Kontakt zur Pflanzensubstanz entsprechen. Innerhalb von 24 bis 48 Stunden kommt es zu Rötung und Blasenblidung, wobei das Maximum nach etwa 3 Tagen erreicht wird. Die Betroffenen leiden oft unter Juckreiz und brennendem Schmerz im betroffenen Bereich. Die Symptome klingen innerhalb von 2 bis 4 Wochen ab. An der betroffenen Stelle bildet sich häufig eine Hyperpigmentierung, die für mehrere Monate bestehen bleibt.

5. Diagnostik

Die Diagnosestellung ergibt sich aus der Anamnese sowie aus dem klinischen Befund. Gegebenenfalls kann der auslösende Photosensibilisator durch einen Photopatchtest nachgewiesen werden.

6. Therapie

Die Therapie umfasst die Vermeidung weiterer Pflanzenkontakte. Schwere Krankheitsverläufe erfordern ggf. die Anwendung nicht-steroidaler Entzündungshemmer sowie die topische Behandlung der Hautreaktionen.

7. Quellen

8. Weblinks

  • Hatcher VR, Miller CK. Phytophotodermatitis. N Engl J Med. 2024, Fallbericht mit Abb., abgerufen am 30.11.2024
Fachgebiete: Dermatologie

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Letzter Edit:
30.11.2024, 16:20
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Nutzung: BY-NC-SA
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