Erythroplasie
Synonyme: Erythroplasia de Queyrat
Definition
Bei der Erythroplasie handelt es sich um ein Carcinoma in situ der Schleimhäute.
Spezifisches
Die Erythroplasie wird durch das Humane Papillomavirus (HPV) ausgelöst. Dadurch, dass das HPV vor allem das Genitale sowohl vom Mann als auch von der Frau befällt, kommt die Erythroplasie insbesondere im Bereich des Penis samt Eichel und Vorhaut beim Mann, sowie an den Schamlippen bei der Frau vor. Sonstige Schleimhäute wie die Mundschleimhaut oder die Analregion können jedoch auch betroffen sein.
Symptome
Die Erythroplasie zeichnet sich aus durch flächig, scharf begrenzte Flecken, die tief rot gefärbt sind und eine matte Oberfläche aufweisen. Zunächst handelt es sich um kleine Flecken, die jedoch zunehmend an Größe gewinnen und sich hierbei flächenhaft ausbreiten. Beschwerden verspüren die Betroffenen aber selten, weshalb das Carcinoma in situ auch meistens zufällig im Rahmen einer anderen Untersuchung entdeckt wird.
Diagnose
Im Rahmen einer Biopsieentnahme kann vom Pathologen das Gewebe histologisch beurteilt und eine Erythroplasie diagnostiziert werden. Hierbei sieht die Erkrankung histologisch dem Morbus Bowen sehr ähnlich, tritt jedoch im Gegensatz dazu nur an den Genitalien auf.
Therapie und Prognose
Aufgrund der großen Ähnlichkeit zum Morbus Bowen wird die Erythroplasie auf dieselbe Weise therapiert. Da eine chirurgische Resektion bedingt durch die Lage oft schwierig ist, wird der Betroffene oft im Rahmen einer Strahlentherapie behandelt.
Als Carcinoma in situ ist die Erythroplasie eine Präkanzerose, die sich in ein invasives Karzinom umwandeln kann. Hier ist wichtig, dass die Lymphknoten genau untersucht werden, da sich aufgrund der hohen Aggressivität des Tumors schnell Lymphknotenmetastasen bilden können.