Favus
Synonyme: Erbgrind, Tinea capitis favosa
Englisch: favid
Definition
Favus ist eine entzündliche tiefe Dermatophytose der Kopfhaut, die ohne Therapie chronisch-vernarbend verläuft und zu irreversiblem Haarausfall führen kann.
Auslöser
Favus wird durch eine Infektion mit dem Hautpilz Trichophyton schönleinii ausgelöst.
Epidemiologie
Die Erkrankung ist in Industrieländern selten. Sie tritt meist in ärmeren Lädern in Verbindung mit schlechten hygienischen Bedingungen und eingeschränkter Gesundheitsversorgung auf.
Symptome
Es kommt zur Ausbildung gelblicher Schuppen und Krusten auf der Kopfhaut, die in Gruppen aufreten und wabenähnliche Felder bilden. Die betroffenen Bereiche fluoreszieren im Wood-Licht grün. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem Wachstum der Verkrustung, bis diese abfällt und eine glänzende, nunmehr haarlose und vernarbte Kopfhaut freigibt.
Die Hautveränderungen können einen üblen Geruch verströmen, der an Mäuseurin erinnert. Ohne Behandlung verläuft die Erkrankung chronisch und kann sich über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren hinziehen.
Differentialdiagnose
Differentialdiagnostisch muss an Trichomykosen durch andere Trichophyton-Arten oder an die durch Mikrosporum canis hervorgerufene Mikrosporie gedacht werden. Diese fluoresziert im Wood-Licht auch grün, vernarbt aber nicht und verursacht somit nur einen reversiblen Haarausfall.
Therapie
Wie auch bei anderen Dermatomykosen erfolgt die Therapie des Favus lokal (z.B. Ciclopirox) oder systemisch (z.B. Griseofulvin).
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