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Trombidiose

Synonyme: Trombikulose, Erythema autumnale, Beiß, Heukrätze, Herbstkrätze, Herbstbeiß, Gadnerbeiß, Stachelbeerkrankheit
Englisch: thrombidiosis

1. Definition

Die Trombidiose ist eine Hauterkrankung, die durch den Befall mit Larven der Herbstmilbe ausgelöst wird. Sie tritt insbesondere im Spätsommer und Herbst auf und äußert sich unter anderem durch einen ausgeprägten Pruritus.

2. Epidemiolgie

Trombidiosen treten flächendeckend in Deutschland, bevorzugt im Spätsommer und Herbst, auf. In höheren Lagen sinkt die Häufigkeit der Trombidiose.

3. Erreger

Larven der Herbstmilbe sind der Haupterreger einer Trombidiose. Sie befinden sich vorwiegend auf Wiesen, in Gärten und auf Äckern. Nach dem Stich in die Haut injizieren sie ein antikoagulierendes und histolytisch wirkendes Speichelsekret, dass eine Lyse des epithelialen Gewebes bewirkt. Nach dem Saugakt fallen die Milben in der Regel nach wenigen Stunden von der Haut ab.

4. Klinik

Die Milben sind meist bereits verschwunden, bevor die ersten Symptome auftreten. Im Bereich der Einstichstelle kommt es zur Ausbildung von disseminierten Quaddeln, Papeln und Papulovesikeln. Die Quaddeln sind rötlich und können linsengroß sein. Die Einstichstellen sind häufig sichtbar. Die Hautreaktionen bestehen meist über etwa zwei Wochen hinweg. Zusätzlich tritt in der Regel ein ausgeprägter Juckreiz auf. Eine mögliche Komplikation ist die Ausbildung einer bakteriellen Superinfektion durch ein vermehrtes Kratzen an den Läsionen. Im Bereich der Einstichstellen können zudem Pigmentierungen der Haut verbleiben.

5. Diagnostik

In der Anamnese werden Aufenthalte in der Natur und der Symptombeginn erfragt. Die Diagnosestellung beruht in erster Linie auf dem Vorliegen der klinischen Symptome. Ein Nachweis der Milben ist in der Regel nicht möglich, da diese sich nur für wenige Stunden auf der Haut des Menschen befinden.

6. Differentialdiagnosen

Mögliche Differentialdiagnosen einer Trombidiose sind beispielsweise:

7. Therapie

Die symptomatische Therapie einer Trombidiose besteht in erster Linie aus der Verwendung von kühlenden Externa. Zusätzlich können Glukokortikoide zum Einsatz kommen, falls ein sehr ausgeprägter Pruritus besteht. Eine weitere Therapieoption ist die systemische Gabe von Antihistaminika. Um eine Exposition mit den Larven der Herbstmilbe zu vermeiden, sind unter anderem lange Hosen, Socken sowie Repellentien geeignet.

8. Literatur

Stichworte: Milbe
Fachgebiete: Dermatologie, Infektiologie

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Fiona Walter
DocCheck Team
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
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21.03.2024, 09:10
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