Synonym: Urtica, Urtika
Englisch: welt, wheal
Die Quaddel oder Urtica ist eine weiße bis rötliche, ödematöse Verdickung der Haut, die mit Juckreiz verbunden sein kann. Sie gehört zu den Primäreffloreszenzen.
Hinweis: Die intra- bzw. subkutane Injektion wird manchmal als Quaddeln bezeichnet.
Quaddeln können stecknadelkopf- bis münzgroß sein. Sie können einzelstehend auftreten oder zu größeren Bereichen konfluieren. Man unterscheidet nach dem Aspekt:
Das Auftreten vieler Quaddeln in Form eines großflächigeren Hautausschlags (Exanthems) wird als Urtikaria bezeichnet.
Quaddeln entstehen durch die Freisetzung von Histamin und/oder Serotonin - meist infolge eines Antigen-Kontakts (z.B. Insektenstich), selten auch durch mechanische Reizung (Urticaria factitia). Weitere mögliche Auslöser sind u.a. Pflanzengifte und Sonnenlicht (Urticaria solaris).
Die freigesetzten Gewebshormone steigern die Kapillarpermeabilität und leiten einen Flüssigkeitsausstrom in das Corium ein. Das lokale Ödem führt zu einer Volumenzunahme und einer Vorwölbung des betroffenen Bereichs.
Quaddeln können auch iatrogen entstehen, zum Beispiel durch Injektion eines Lokalanästhetikums in die Haut.
Quaddeln verschwinden normalerweise nach einigen Minuten bis Stunden von selbst. Nach dem Abklingen von Schwellung und Juckreiz kann ein Erythem persistieren. Die Flüchtigkeit der Quaddel ist ein wichtiges differenzialdiagnostisches Kriterium, um eine Urtikaria gegen andere mit Quaddeln einhergehende Hauterkrankungen abzugrenzen. Im Falle einer Urtikariavaskulitis oder einer kutanen Mastozytose können Quaddeln einige Tage bestehen bleiben.
Tags: Effloreszenz
Fachgebiete: Dermatologie
Diese Seite wurde zuletzt am 13. Dezember 2019 um 13:31 Uhr bearbeitet.
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