Selbstmedikation
Englisch: self-medication
Definition
Unter Selbstmedikation versteht man den Kauf und die Einnahme von rezeptfreien Medikamenten durch den Patienten - ohne Verordnung durch einen Arzt.
Einsatzgebiet
Die Selbstmedikation kommt typischerweise bei leichteren Erkrankungen wie Kopfschmerzen, Sodbrennen, Erkältung, Verdauungsbeschwerden, Gelenkschmerzen, Hämorrhoiden und anderen verbreiteten Gesundheitsstörungen zum Einsatz.
Risiken
Obwohl die Selbstmedikation für viele Bagatellerkrankungen eine sinnvolle Maßnahme ist, sollten auch die Risiken beachtet werden:
- Falsche Indikationsstellung, Therapie mit ungeeigneten Wirkstoffen
- Medikamentenabhängigkeit (z.B. von Analgetika)
- Verschleppung von Krankheiten, weil Art und Schwere der Erkrankung falsch eingeschätzt werden
- Wechselwirkungen mit Medikamenten dar, die parallel vom Arzt ohne Kenntnis der Selbstmedikation verordnet werden
- Falscher Einsatz in der Schwangerschaft und bei Kindern
Ökonomische Bedeutung
Mit zunehmender Verknappung der Ressourcen im Gesundheitswesen in Deutschland nimmt der Trend zur Selbstmedikation zu. Nach einer Studie aus dem Jahr 2004 gehen 35% der Bundesbürger nach eigener Aussage aufgrund des Wegfalls der Erstattungsfähigkeit nicht verschreibungspflichtiger Medikamente oder wegen der Praxisgebühr seltener zum Arzt als vorher. Weitere Gründe sind lange Wartezeiten beim Arzt sowie steigende Zuzahlungen für Arzneimittel.
um diese Funktion zu nutzen.