Ferritin
von lateinisch: ferrum - Eisen
Englisch: ferritin
Definition
Ferritin, kurz FERR, ist ein Protein mit einem - vom Eisengehalt abhängigen - Molekulargewicht von etwa 450.000 Dalton. Es dient der intrazellulären Speicherung von Eisen, das in freier Form zytotoxisch wirken würde. Ferritin kommt auch in geringen Mengen im Blutplasma vor (Serum-Ferritin).
Struktur
Das Makromolekül besteht aus 24 Untereinheiten, die sich kugelförmig zusammen lagern. Es existieren mehr als 20 Isoferritine, die teilweise gewebsspezifisch sind.
Es handelt sich bei ihm um ein Glykoproteine, die unter anderem in saurer und basischer Form vorliegen. In basischer Form kommt Ferritin vor allem in den Hepatozyten und den retikuloendothelialen Zellen von Knochenmark, Milz und Leber vor. Als saure Form findet man es im Herzen, den Nieren, der Placenta, aber auch Tumoren.
Ein Ferritin-Molekül hat einen Durchmesser von etwa 10 nm und kann zwischen 2.000 - 4.000 dreiwertige Eisenionen (Fe3+) aufnehmen. Sie werden dort in Form von Eisen(III)oxidhydroxid (FeOOH) gespeichert. Den Proteinmantel des Ferritin, der kein Eisen enthält, bezeichnet man als Apoferritin. Er wird von zahlreichen Kanälen durchzogen, die wahrscheinlich den Eisentransport vom bzw. in das Zytoplasma vermitteln.
Regulation
Ferritin wird von fast allen Körperzellen synthetisiert. Die Syntheserate wird durch die intrazelluläre Konzentration von (Fe3+) reguliert, das an die mRNA-bindenden Proteine IRP1 und IRP2 (IRP = iron regulatory protein) bindet. Sie werden auch als IRE-BP 1 und 2 (iron-responsive element-binding protein) bezeichnet.
- Liegt kein Eisen vor, bindet IRP an die Ferritin-mRNA und verhindert so deren Translation.
- Liegt Eisen vor, verändert IRP seine Konformation und dissoziiert von der mRNA ab, die dann translatiert wird. So kann die Zelle je nach Eisenvorkommen die Menge an Ferritin kontrollieren.
Klinik
Ferritin ist einer der Eisenspeicher des Menschen. Auch Ferritin wird in das Blutplasma freigesetzt und kann als Indikator für die Eisenversorgung dienen.
siehe Hauptartikel: Serum-Ferritin
Ferner kann Ferritin im Liquor zur Diagnose einer Subarachnoidalblutung bestimmt werden. Durch den Abbau des Hämoglobins wird das frei werdende Eisen in seine Speicherformen überführt. Dies führt spätestens nach 3-4 Tagen zu einem starken Ferritin-Anstieg.
Die Ferritinkonzentration kann im Rahmen einer Entzündung stark erhöht sein, da Ferritin als Akute-Phase-Protein bei Gewebeschäden vermehrt synthetisiert wird.