Synonym: Schwanenhalsdeformation
Englisch: swan neck deformity
Als Schwanenhalsdeformität bezeichnet man eine Fingerfehlstellung der Langfinger mit Überstreckung (Hyperextension) der proximalen Interphalangealgelenke (PIP) bei gleichzeitiger Beugung (Flexion) der distalen Interphalangealgelenke (DIP). Faustschluss und Zangengriff zwischen Daumen und Zeigefinger sind gestört.
Der Begriff wird auch für die seltener auftretende Beugefehlstellung eines Zehenendgelenkes verwendet.
Mögliche Ursachen der Schwanenhalsdeformität sind:
Bei Beugesehnenverletzungen im Bereich des PIP kommt es zu einem abnormen muskulären Übergewicht der Musculi interossei palmares, die entgegen ihrer physiologischen Funktion eine Beugung im DIP verursachen. Gleiches geschieht bei Dislokation der Interossei- Sehnen in Folge entzündungsbedingter Sehnenscheidendestruktion im Rahmen der rheumatoiden Arthritis.
Die Diagnostik der Schwanenhalsdeformität umfasst
Für die weitere Therapieplanung bei rheumatoider Arthritis erfolgt eine klinische Schweregradeinteilung gemäß funktioneller Beeinträchtigung des proximalen Interphalangealgelenkes:
Eine weitere Klassifikation stellt die Schweregradeinteilung nach Nalebuff dar.
Die Therapie der Schwanenhalsdeformität erfolgt ursachenabhängig.
Akute Sehnenläsionen werden zeitnah mittels Sehnennaht korrigiert. Bei länger zurückliegender Verletzung ist in Folge Sehnenverkürzung eine Sehnenplastik indiziert.
Die Therapie der rheumatisch bedingten Schwanenhalsdeformität richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung:
Fachgebiete: Chirurgie, Innere Medizin
Diese Seite wurde zuletzt am 21. August 2020 um 16:11 Uhr bearbeitet.
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