Surrogatendpunkt
Synonyme: Surrogatparameter, intermediärer Endpunkt
Definition
Unter einem Surrogatendpunkt versteht man einen Biomarker, der im Rahmen einer klinischen Studie als Ersatz für einen klinisch relevanten Endpunkt (z.B. Mortalität) verwendet wird.
Hintergrund
Als Surrogatendpunkte dienen oft Laborwerte oder physiologische Messwerte, die sich relativ schnell und einfach bestimmen lassen, und eine Vorhersage späterer klinischer Ereignisse ermöglichen. Ein Beispiel ist die Blutdrucksenkung als Surrogatparameter für die Vermeidung eines Schlaganfalls. Weitere Beispiele sind die Viruslast bei HIV/AIDS als Surrogatparameter für die Lebensverlängerung einer Medikation oder die Knochendichte als Surrogatparameter für Frakturen bei Osteoporose.
Um aus Surrogatendpunkten zuverlässige Aussagen über die Wirksamkeit einer Therapie abzuleiten, ist ein enger Kausalzusammenhang zwischen dem Surrogatendpunkt und dem eigentlichen Endpunkt notwendig. Da für die meisten Surrogatparameter ein Kausalzusammenhang nicht eindeutig belegt ist, ist ihr Nutzen für die Vorhersagekraft von klinisch relevanten Endpunkten beschränkt. Falsch gesetzte Surrogatendpunkte können sogar zu falschen Schlüssen führen. So erreichte beispielsweise Clofibrat in klinischen Studien eine signifikante Senkung des Serumcholesterins, die für den Patienten relevante Gesamtmortalität stieg jedoch.[1]
Surrogatendpunkte werden auch dann verwendet, wenn primäre Endpunkte durch den langen Verlauf einer Erkrankung schwer zu erfassen sind. Beispiele sind das Metastasenfreie Überleben (MFS) oder die Minimale Resterkrankung (MRD).
um diese Funktion zu nutzen.