Englisch: zoonosis
Als Zoonosen bezeichnet man Erkrankungen, die von Tieren auf den Menschen und umgekehrt vom Menschen auf Tiere übertragbar sind. Sie können durch Viren, Bakterien, Pilze, Protozoen und andere Parasiten verursacht werden. Das entsprechende Adjektiv lautet zoonotisch.
Die 1958 begründete und noch heute gültige Definition der WHO beschränkt sich auf die Übertragung von Pathogenen zwischen Menschen und Wirbeltieren. Sofern die Krankheitsübertragung durch Arthropoden stattfindet, werden die Wirbeltiere als Reservoirwirte und die Arthropoden als Vektoren bezeichnet. Reservoirwirte und Vektoren werden in WHO-Dokumenten stets getrennt aufgeführt. Zu dieser Definition passen auch die ebenfalls von der WHO eingeführten Begriffe Vektorkontrolle (z.B. Innenraumbesprühung mit Residualeffekt) und Reservoirkontrolle (z.B. Keulen infizierter Nutz- oder Haustiere).
Neben der WHO-Definition findet man in der Literatur eine Reihe weiterer Definitionen, die keinem gemeinsamen Konzept folgen. Zwischen Reservoirwirten und Vektoren wird, sofern beide Wirtstypen vorhanden sind, nicht zwingend unterschieden, das Erregerreservoir schließt eventuell beide Wirtstypen ein.
Die Definitionen sind im Hinblick auf den Übertragungsweg nicht trennscharf. Es ist möglich, dass ein bestimmter Übertragungsweg mehreren Definitionen zugeordnet werden kann.
Bemerkung: Die Definition der Zyklozoonose verlangt nicht zwingend, dass von Vertebraten genetisch weit entfernte Wirtstypen in den Kreislauf eingebunden sind, die der Metazoonose nicht zwingend, dass der Erreger verschiedene Wirte zyklisch durchläuft.
Die folgende Tabelle gibt Beispiele für Zoonosen und ihre Erreger.
Tags: Krankheit, Mensch, Wirbeltier
Fachgebiete: Infektiologie, Terminologie
Diese Seite wurde zuletzt am 3. April 2022 um 18:34 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.