Das Rabiesvirus (RABV, Genotyp I) ist der Erreger der Tollwut.
Das Virus ist ein behülltes, projektilförmiges Virus mit einem nichtsegmentierten Einzelstrang RNA-Genom. Es gehört zur Ordnung der Mononegavirales, der Familie der Rhabdoviridae, Genus Lyssavirus.
Das Rabiesvirus ist hoch neurotrophisch und wird gewöhnlich von einem tollwütigen Tier durch einen Biss zum nächsten Tier oder Menschen übertragen. Es tritt in Nervenendigungen im Bereich der Bissstelle ein. Von dort aus gelangt es durch retrograden neuroaxonalem Transport ins ZNS. Eine Virämie tritt nicht auf.
Das komplette Genom des Virus besitzt über 11.000 Nukleotide, welche die Proteine N, P, M, G und I kodieren. Die Gene, welche die fünf Proteine kodieren sind durch vier nicht-kodierende Regionen getrennt . Diese Regionen spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation der viralen Genexpression.
Der Genotyp 1 ist weltweit verbreitet und epidemiologisch betrachtet am bedeutsamsten, da er mit einer größeren Zahl an Enzephalitiden assoziiert ist als andere Genotypen. Verschiedene Säugetierspezies agieren als Reservoir für RABV in verschieden Teilen der Erde.
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Dr. rer. med. Alexandra Michels
Studentin der Humanmedizin