Plasmodium knowlesi
Definition
Bei Plasmodium knowlesi handelt es sich um einen einzelligen Parasiten aus der Familie der Plasmodien, der eine Form der Malaria, die Malaria quotidiana, hervorrufen kann.
Hintergrund
Plasmodium knowlesi wurde im Gegensatz zu den anderen Plasmodienarten zuerst bei Affen als Malariaerreger entdeckt. Dass er auch Menschen infizieren kann, ist bereits seit vielen Jahrzehnten bekannt. Als potenziell gefährlicher und ernstzunehmender Krankheitserreger ist er erst seit dem Jahr 2004 im Gespräch. Wie alle anderen Plasmodienarten wird auch Plasmodium knowlesi von der Anopheles-Mücke übertragen. Das Verbreitungsgebiet dieses parasitischen Einzellers beschränkt sich auf den südostasiatischen Raum.
Beschreibung
Die erste Identifikation als Erreger der Malaria-Infektion fand bei Javaneraffen in Singapur statt. Die Namensgebung des Parasiten ist dem Malariaforscher Robert Knowles gewidmet, der im Auftrag der School of Tropical Medicine and Hygiene zahlreiche Forschungsreihen zum Thema Malaria beim Affen durchgeführt hat. Eine mikroskopische Unterscheidung von Schizont, Trophozoit und Gametozyt durch einen Blutausstrich reicht zur Differenzierung von Plasmodium knowlesi und Plasmodium malariae nicht aus. Es kann hierdurch zu sehr folgenschweren Fehldiagnosen kommen, da eine Infektion mit Plasmodium malariae vergleichsweise harmlos gegenüber einer Infektion mit Plasmodium knowlesi ist. Die Gefährlichkeit einer Verseuchung mit Plasmodium knowlesi beruht auf der außerordentlich hohen Anzahl an Parasiten, die dann im Blut zirkulieren. Bei Verdachtsfällen ist auf jeden Fall eine DNA-Analyse zur genauen Identifizierung der Plasmodienart angezeigt. Phänotypisch ist die Ähnlichkeit mit Plasmodium malariae sehr hoch, allerdings ist Plasmodium knowlesi genotypisch dem Plasmodium vivax am ähnlichsten.
Verbreitung
Das Vorkommen beschränkt sich ausschließlich auf den südostasiatischen Raum, schwerpunktmäßig mit den Ländern Malaysia, Borneo, den Philipinen und Thailand. Die bedeutendsten Reservoirwirte sind der Javaneraffe und der Südliche Schweinsaffe. Daneben sind auch Rhesusaffen und eine Vielzahl weiterer Affenarten durch Plasmodium knowlesi infizierbar. Folgende Anopheles-Mücken können diesen Parasiten übertragen:
Beide Arten leben vor allem in Waldgebieten und seltener in Siedlungsräumen. Daher kommt es vergleichsweise selten zu Infektionen beim Menschen.
Lebenszyklus
- vom Prinzip den Lebenszyklen der anderen Plasmodien sehr ähnlich
- es erfolgt stets ein obligater Wirtswechsel
- Sporozoiten gelangen durch infizierte Stechmücke in die Blutbahn des Affen oder die menschliche Blutbahn
- Wanderung zur Leber und Eindringen in die Hepatozyten, dort ungeschlechtliche Vermehrung durch Schizogonie
- Produktion einer großen Anzahl an Merozoiten
- Freisetzung der Merozoiten und Eindringung in die Erythrozyten
- in den Erythrozyten findet eine weiter ungeschlechtliche Vermehrung statt und bei jeder Freisetzung dieser Parasiten aus den roten Blutkörperchen kommt es zu den charakteristischen Fieberschüben
- Fieberschübe treten üblicherweise im Zwei-Tages-Rhythmus auf
- Ruheformen, die zu späteren Rezidiven führen, gibt es bei Plasmodium knowlesi nicht
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