Synonyme: Schweres akutes Atemwegssyndrom, SARS
Englisch: severe acute respiratory syndrome
Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom, kurz SARS, ist eine durch Betacoronaviren ausgelöste Infektionskrankheit, die sich unter dem klinischen Bild einer atypischen Lungenentzündung (atypische Pneumonie) präsentiert.
ICD10-Code: U04.9
Das Akronym leitet sich von der englischen Bezeichnung severe acute respiratory syndrome ab:
Die Erkrankung bzw. der Verdacht ist meldepflichtig.
Bekannt geworden ist SARS im Jahr 2002/2003, als eine von China ausgehende Epidemie sich auf nahezu allen Kontinenten ausgebreitet hatte. Im Rahmen dieser Epidemie traten mehr als 8.000 Fälle auf, von denen fast 10% tödlich verliefen.
Als Auslöser von SARS konnte das SARS-assoziierte Coronavirus (SARS-CoV) identifiziert werden. Es handelt sich um ein Einzelstrang-RNA-Virus aus der Familie der umhüllten Coronaviren. Sein Genom wurde bereits 2003 sequenziert und umfasst etwa 29,7 Kilo-Basenpaare. Natürliches Reservoir des SARS-Coronavirus sind wahrscheinlich Flughunde.
Die Inkubationszeit beträgt etwa 2-7 Tage. Erst nach Ausbruch der ersten Symptome gelten die Personen, die sich infiziert haben, als ansteckend. SARS ruft grippeähnliche Symptome hervor, die plötzlich und rasant auftreten.
Zu den typischen Symptomen in der ersten Krankheitswoche zählen:
Typisch für die zweite Krankheitswoche - jedoch auch schon im früheren Verlauf möglich - sind:
Viele Patienten entwickeln eine schwere Pneumonie und müssen stationär behandelt werden.
Die Ausbreitung von SARS erfolgt durch engen Kontakt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen). Das Coronavirus wird über Sekrettröpfchen über kurze Distanzen - bis zu einem Meter - übertragen.
Bei Verdacht auf SARS ist eine schnelle Diagnose über folgende Methoden wichtig:
Es gibt zurzeit (2016) kein spezielles Medikament zur Behandlung der Infektion. Bei Patienten mit SARS ist oft eine Sauerstofftherapie indiziert, bei schwerem Verlauf eine künstliche Beatmung. Eine Behandlung auf der Intensivstation ist in der Regel nötig, bei begründetem Verdacht bzw. bestätigter Infektion werden die Betroffenen auf einer Isolierstation versorgt.
Die WHO schätzt die Mortalitätsrate der SARS insgesamt auf etwa 11%. Grundlage dieser Angabe waren Daten aus Kanada, China, Hongkong SAR, Singapur, Vietnam und den Vereinigten Staaten.[1]
Tags: Infektionskrankheit
Fachgebiete: Infektiologie
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