Rift-Valley-Fieber
Synonym: Rifttal-Fieber
Englisch: Rift valley fever (RVF)
Definition
Das Rift-Valley-Fieber ist eine durch Phleboviren übertragbare Infektionskrankheit von Wiederkäuern. Als zoonotische Erkrankung kann sie jedoch auch beim Menschen als virales hämorrhagisches Fieber auftreten.
Vorkommen
Erstmals wurde die Krankheit 1913 in Kenia im gleichnamigen Tal Rift Valley beschrieben. Seitdem hat sich eine endemische Ausbreitung in Afrika südlich der Sahara vollzogen. Zusätzlich sind einzelne Ausbrüche in Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel bekannt.
Übertragung
Die Viruserkrankung kann durch verschiedene Stechmücken auf den Menschen übertragen werden. Vor allem die Arten Culex und Aedes innerhalb der Familie der Stechmücken übertragen das Virus aus der Ordnung der Bunyaviren. Zusätzlich kann der Mensch sich durch Kontakt mit infizierten Tieren anstecken. Risikoreich sind der Aufenthalt in Endemiegebieten, der Verzehr von unbehandelten Tierprodukten wie rohem Fleisch oder der Kontakt zu Exkrementen oder Blut. Auch eine aerogene Infektion ist möglich.
Eine hämatogene Infektion von Mensch zu Mensch kann durch strikte Isolations- und Hygienemaßnahmen vermieden werden.
Symptome
Nach einer Inkubationszeit von 3-10 Tagen äußern sich u.a. folgende grippeartigen Beschwerden:
Bei schwerem Krankheitsverlauf kann es zu einem ausgeprägten hämorrhagischen Fieber, Hepatitis, Meningitis, Enzephalitis, Retinitis und Erblindung kommen.
Diagnostik
Im Rahmen der Infektionsserologie ist ab dem 4. Krankheitstag ein Virusnachweis und ein in vitro-Nachweis von Antikörpern möglich.
Therapie
Die Therapie des Rift-Valley-Fiebers ist symptomatisch. Das Virostatikum Ribavirin ist bei schweren Verläufen induziert, während sich Immunseren noch in der Erprobung befinden.
Prophylaxe
Ratsam ist eine Expositionsprophylaxe bei Aufenthalt in Endemiegebieten. Impfstoffe sind in Deutschland bislang nicht zugelassen. In Ländern mit endemischer Ausbreitung des Virus sind hingegen Impfstoffe für den Einsatz bei Nutztieren verfügbar. Humanimpfstoffe gegen Rift-Valley-Fieber auf mRNA-Basis sind derzeit (2023) in klinischer Erprobung.
Die Erkrankung ist nach Infektionsschutzgesetz meldepflichtig. Die Erkrankung beim Tier zählt zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen.
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