mRNA
Synonyme: mRNS, messenger RNA, Boten-RNS
Definition
mRNA ist eine einzelsträngige RNA, die komplementär zu einer Gensequenz des codogenen Strangs der DNA ist. Sie dient als Matrize der Proteinbiosynthese.
Struktur
Der zentrale Bestandteil einer mRNA ist eine einsträngige Ribonukleinsäure, die während der Transkription vom codogenen Strang der DNA abgelesen wird und damit die zu diesem komplementäre Basensequenz enthält. An das 5'- beziehungsweise 3'-Ende der kodierenden Sequenz schließen sich untranslatierte Regionen (UTRs) an.
Das 5'-Ende des Moleküls wird von einer 5'-5'-verknüpften Methylguanosin-Kappe (Capping) gebildet, während das Molekül am 3'-Ende einen Poly-Adenin-Schwanz (Polyadenylierung) aufweist.
Funktion
Die mRNA wird als prä-mRNA im Nukleus der Zelle durch die RNA-Polymerase II synthetisiert (Transkription) und in das Zytosol transportiert, wo sie bei Eukaryonten an die 40S- und später die 60s-Untereinheit des ribosomalen Komplexes bindet. Im Laufe der Translation werden jeweils drei Nukleotide des offenen Leserasters in eine Aminosäure des synthetisierten Proteins umgeschrieben.
Stabilität
mRNA kann eine Halbwertszeit von einigen Minuten bis mehreren Stunden haben. Die Stabilität der mRNA wird durch mehrere Faktoren bestimmt. Neben der Länge des Adenin-Schwanzes sind auch andere Sequenzen, welche die posttranskriptionale Kontrolle beeinflussen, beteiligt.
So haben z.B. AU-reiche Elemente in der mRNA Einfluss auf Stabilität, indem Sie die Anlagerung von Deadenylasen an den Adenin-Schwanz regulieren.