Dirofilariose
Englisch: dirofilariosis
Definition
Dirofilariosen sind durch den Fadenwürmer hervorgerufene Parasitosen, die vornehmlich bei Hunden vorkommen. In seltenen Fällen können sie auch Menschen betreffen.
Erreger
Zu den Erregern der Dirofilariose zählen u.a. Dirofilaria immitis oder Dirofilaria repens, Fadenwürmer aus der Überfamilie der Filarien. Diese Parasiten sind obligat zweiwirtig und werden durch Stechmücken übertragen. Dirofilaria immitis löst die sogenannte Herzwurmerkrankung des Hundes aus, Dirofilaria repens eine subkutane Dirofilariose.
Vorkommen
Der Erreger stammt aus dem Mittelmeerraum, kommt aber zunehmend auch in Deutschland vor. Bedingt durch die steigenden Temperaturen und längeren Wärmeperioden nimmt daher auch die Zahl der Erkrankungsfälle in Deutschland zu.
Pathogenese
Der Mensch ist ein akzidenteller Wirt der Fadenwürmer.
Klinik
Dirofilaria repens löst beim Menschen eine subkutane Dirofilariose aus. Es kommt zu Knotenbildungen, die vor allem in der oberen Körperhälfte (Kopf, Thorax) lokalisiert sind. Der Befall innerer Organe ist selten.
Dirofilaria immitis kann beim Menschen zu einer pulmonalen Dirofilariose führen. Zu den Symptomen zählen Fieber, Husten und blutig-tingierter Auswurf. Der Wurmbefall kann Lungeninfarkte auslösen.
Diagnostik
Klinisch kommt es aufgrund der Seltenheit des Krankheitsbildes häufig zu Fehldiagnosen. Die Knoten werden z.B. mit Bindegewebstumoren oder Synovialzysten verwechselt. Hinweisend ist der Zusammenhang mit einem Mückenstich.
Die histopathologische Analyse von tumorösen Veränderungen kann Hinweise auf eine Wurmerkrankung liefern. Bei der pulmonalen Dirofilariose ist die bildmorphologische Abgrenzung zum Lungenkarzinom zum Teil schwierig.
Der Labornachweis erfolgt mittels ELISA oder einer DNA-Amplifikation mittels PCR gefolgt von einer Gensequenzierung. Dabei können mit Hilfe eines Lasers gezielt Bereiche der histologischen Gewebeschnitte ausgeschnitten werden, aus denen anschließend die DNA extrahiert wird.
Therapie
Bei Hunden werden Anthelminthika eingesetzt, beim Menschen zeigen diese jedoch keine oder nur begrenzte Wirksamkeit. Die Therapie der Wahl ist daher die chirurgische Entfernung des Parasiten und der Knoten.