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Synovialzyste

Synonyme: Ganglion, Ganglionzyste, juxtaartikuläre Zyste, mukoide Dorsalzyste, mukoide Fingerzyste, Mukoidzyste, Myxomatosis nodularis cutanea, "Überbein"
Englisch: ganglion cyst

1. Definition

Als Synovialzyste oder Ganglion bezeichnet man einen zystischen Pseudotumor im Bereich einer Gelenkkapsel oder einer Sehnenscheide.

2. Ätiologie

Die Ätiologie ist derzeit (2023) unklar. Als mögliche Erklärungsmodelle werden unter anderem die unspezifische Proliferation von mesenchymalen Zellen, die Degeneration von kollagenem Bindegewebe oder die Überproduktion von Hyaluronsäure durch Fibroblasten gehandelt. Als auslösender Faktor spielt häufig die Überbelastung des betroffenen Gelenks eine Rolle.

3. Epidemiologie

Die meisten Synovialzysten (ca. 70 %) treten zwischen dem 25. und 40. Lebensjahr auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

4. Pathohistologie

Synovialzysten sind mit Synovialepithel ausgekleidete Pseudozysten mit einer dicken Wand aus Granulationsgewebe, Histiozyten und Riesenzellen. Sie sind in der Regel mit klarer, seröser oder xanthochromer Flüssigkeit gefüllt, die reichlich Mukopolysaccharide enthält.

Ganglionzysten sind hingegen mit Muzin gefüllte Strukturen ohne synoviale Auskleidung und ohne direkte Verbindung zu einem Gelenk. Weiterhin enthalten sie häufig Blut, Hämosiderin und Luft. Möglicherweise entwickeln sie sich aus Synovialzysten.

Da Synovial- und Ganglionzysten klinisch und radiologisch weitgehend identisch sind, werden beide Begriffe in der Regel synonym verwendet.

5. Lokalisation

Am häufigsten (60 bis 70 %) findet man Synovialzysten an der Dorsalseite des Handgelenks. Die zweithäufigste Lokalisation der Ganglionzysten der Hand ist die palmare Seite des Handgelenks.

Daüber hinaus können Synovialzysten paralabral auftreten:

Grundsätzlich unterscheidet man je nach Lokalisation zwischen:

6. Klinik

Synovialzysten fallen als prall-elastische, meist indolente Vorwölbungen in Gelenknähe auf, die sich im Verlauf weniger Wochen entwickeln. Bei größeren Zysten oder Synovialzysten in der Nähe von Nerven oder Blutgefäßen kann es zu Kompressionssyndromen und Schmerzen kommen.

7. Diagnostik

Die Diagnose lässt sich im Bereich der Hand meist schon aufgrund der typischen Klinik stellen. In anderen Lokalisationen sind meist bildgebende Verfahren notwendig. Sonografisch fällt ein flüssigkeitsgefüllter, zystischer Hohlraum auf.

8. Therapie

Neu entstandene Synovialzysten können zunächst konservativ durch temporäre Immobilisation bzw. Schonung des betroffenen Gelenks in Kombination mit Antiphlogistika therapiert werden. Eine Ausnahme bilden Synovialzysten, bei denen eine Druckschädigung benachbarter Strukturen droht.

Besteht der Befund schon länger, sind konservative Maßnahmen in der Regel nicht erfolgreich. Durch Druck auf die Synovialzyste kann versucht werden, die in ihr enthaltene Flüssigkeit in das umgebende Gewebe auszupressen. Besser ist jedoch eine kontrollierte Punktion mit Ablassen der Flüssigkeit. Beide Methoden zeigen einen hohen Prozentsatz an Rezidiven, da die Ursache der Zystenbildung nicht beseitigt wird.

Rezidivierende Synovialzysten oder große Synovialzysten, die zu Funktionsbeeinträchtigungen führen, werden deshalb handchirurgisch durch eine Operation unter Lokalanästhesie entfernt. Auch nach einer OP kann es in ca. 5 bis 10 % der Fälle zu Rezidiven kommen.

9. Literatur

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