Lange Bizepssehne
Englisch: long head of biceps tendon, LHBT
Definition
Die lange Bizepssehne, kurz LBS, ist die proximale Sehne, die das Caput longum des Musculus biceps brachii an seinem Ursprung am oberen Labrum glenoidale bzw. Tuberculum supraglenoidale fixiert.
Anatomie
Verlauf
Der Ursprung des langen Bizepskopfs ist das superiore Labrum oder das Tuberculum supraglenoidale medial des Labrums. Der bizipitolabrale Komplex wird auch als Bizepssehnenanker bezeichnet, wobei drei Insertionstypen unterschieden werden.
Die Sehne verläuft intrakapsulär nach ventrolateral durch das Rotatorenintervall und wird durch den Bizeps-Pulley umhüllt:
- superior: Ligamentum coracohumerale
- anterior und inferior: Ligamentum glenohumerale superius (SGHL)
- posterosuperior: Supraspinatussehne
- anteroinferior: Subscapularissehne
Anschließend verläuft die Sehne zum Sulcus intertubercularis, in dem sie durch das Ligamentum transverum fixiert ist. Der myotendinöse Übergang befindet sich am proximalen Humerus auf Höhe des Ansatzes des Musculus pectoralis major.
Die Sehnenscheide der langen Bizepssehne kommuniziert mit der Gelenkhöhle.
Gefäßversorgung
Der proximale Teil des langen Bizepskopfes einschließlich der Teile der Bizepsrinne wird von Ästen der Arteria circumflexa humeri anterior versorgt. Für die weiter distalen Anteile sind die Arteria brachialis und die Arteria thoracoacromialis verantwortlich.
Normvarianten
Seltene Normvarianten sind eine doppelte Anlage der Bizepssehne oder eine Hypoplasie. Eine Aplasie ist extrem selten.
Funktion
Neben der Kraftübertragung des Musculus biceps brachii dient die Sehne der Stabilisierung des Schultergelenks, insbesondere bei Abduktion und Außenrotation.
Klinik
Relevante Pathologien der langen Bizepssehne sind: