Sputum
von lateinisch: spuere - spucken
Synonyme: Auswurf, Expektorat
Definition
Als Sputum oder Auswurf bezeichnet man das aus den Atemwegen abgehustete und schließlich ausgespuckte, schleimige Sekret. Es ist eine Mischung aus Tracheobronchialsekret und Speichel.
Physiologie
Sputum ist das Ergebnis von Exfoliations-, Exsudations-, Sekretions- und Transsudationsvorgängen, die in der Bronchialschleimhaut ablaufen. Es wird durch Ziliarbewegung in die Bronchien transportiert, von wo es durch Expektoration in die Mundhöhle gelangt. Dort wird es mit Speichel vermischt.
Zusammensetzung
Das normale Sputum ist glasig-hell und besteht zu 95 % aus Wasser. Daneben enthält es als physiologische Bestandteile:
Pathophysiologie
Eine Schädigung der Bronchialschleimhaut oder des Lungengewebes durch inhalierte Schadstoffe oder Krankheitserreger führt zu einer Zunahme der Sputummenge und zu einer Veränderung seiner Zusammensetzung. Das Auftreten von Auswurf ist daher ein wichtiger diagnostischer Hinweis auf Erkrankungen des Respirationstrakts.
Einteilung
Diese folgenden Kategorien stellen keine feste, systematische Einteilung dar, sondern nur mögliche Beschreibungen.
...nach Farbe und Transparenz
- mukös: weiß bzw. farblos und klar (schleimig)
- mukopurulent: gelblich und getrübt (schleimig-eitrig)
- purulent: gelb-grünlich und opak (eitrig)
Je gelblicher die Farbe des Sputums, desto höher die Beimengung von Eiter (Pus), d.h. von zerfallenden Granulozyten. Ein eitriges Sputum weist auf das Vorhandensein einer bakteriellen Atemwegsinfektion hin.
...nach Konsistenz
...nach Beimengung
- sanguinös: blutig
Blutiges Sputum kann eine rosafarbene, hellrote oder rostbraune Farbe besitzen. Zusammen mit der Art der Blutbeimengung (homogen oder streifenförmig) kann das einen Hinweis auf die Ursache der Blutung liefern:
- Rostbraunes Sputum taucht im Rahmen einer Pneumonie auf.
- Hellrote, streifenförmige Blutungen entstehen vor allem bei Entzündungen der Trachea und der größeren Bronchien, sowie bei Bronchialkarzinomen.
- Rosafarbenes Sputum sieht man z.B. beim Lungenödem.
Terminologie
Vor der breiten Verfügbarkeit der bildgebenden Lungendiagnostik wurde der Beschreibung und Interpretation des Sputums eine größere Bedeutung beigemessen. Aus dieser Zeit stammen zahlreiche lateinische Begriffe für Sputumformen, die heute nur noch selten verwendet werden:
Eitrige Sputumformen
Blutige Sputumformen
Sonstige Sputumformen
Diagnostik
Das Sputum kann bakteriologisch und zytologisch untersucht werden. Das ermöglicht die Identifizierung von Erregern, die für Atemwegsinfekte verantwortlich sind, und ggf. die Entdeckung von Tumoren des Lungengewebes (Lungenkarzinom). Das Sputum sollte hierfür in einem sterilen Röhrchen aufgefangen werden.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 11.05.2021