Leishmania major ist der Erreger einer kutanen Leishmaniose. Die typische Läsion der Infektionskrankheit wird auch als Orientbeule bezeichnet.
Der Erreger ist in West- und Mittelasien (inkl. Afghanistan), in einigen Gebieten von Indien und Pakistan, in Nordafrika, der Arabischen Halbinsel, Westafrika sowie im Sudan und im Südsudan endemisch, und zwar überwiegend in ländlichen Gebieten.[1]
Leishmania major wird durch den Stich von Sandmücken der Gattung Phlebotomus (überwiegend Phlebotomus papatasi) übertragen. Reservoirwirte der zoonotischen Infektionskrankheit sind verschiedene Ratten- und Mäusegattungen, die in ihrer großen Mehrheit der Rennmäuse-Unterfamilie der Langschwanzmäuse angehören. Hauptreservoirwirt in Westasien und Nordafrika ist Psammomys obesus ("Fette Sandratte").[1]
Die Inkubationszeit liegt zwischen einer Woche und 4 Monaten.[2]
Eine Infektion mit Leishmania major verursacht schmerzlose Hautläsionen mit erhöhten Rändern. Diese sind oft nässend, stark entzündet und ulzeriert, heilen jedoch im Normalfall nach 2-8 Monaten von allein ab.[2] Der Heilungsprozess hinterlässt allerdings unschöne Narben. Nach erfolgter Selbstheilung entsteht meist eine lebenslange Immunität gegen den gleichen Erreger.[2] Besonders bei Endemiegebiet-fremden Infizierten sind jedoch Komplikationen wie mehrfache, später oft zusammenwachsende Läsionen mit langwierigen Heilungsprozessen nicht ausgeschlossen.
Tags: Endoparasit, Leishmaniose, Parasit
Fachgebiete: Parasitologie
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