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Nasennebenhöhlen-CT

(Weitergeleitet von NNH-CT)

Synonyme: NNH-CT, CT der Nasennebenhöhlen, CT der NNH, NNH (CT), NNH (Computertomographie), Nasennebenhöhlen (CT), Nasennebenhöhlen (Computertomographie), CT-NNH
Englisch: sinus CT scan

1. Definition

Das Nasennebenhöhlen-CT, kurz NNH-CT, ist ein radiologisches Untersuchungsverfahren, bei dem die Nasennebenhöhlen (NNH) mit Hilfe der Computertomographie (CT) dargestellt werden.

2. Technik

In der Regel kann das Nasennebenhöhlen-CT nativ und in Niedrigdosistechik (Low-Dose) durchgeführt werden. Bei einem Trauma oder zum Ausschluss von Tumoren kann Kontrastmittel und eine höhere Strahlenexposition sinnvoll sein. Neben dem Knochen- und Weichteilfenster ist eine Betrachtung bei einem Fensterzentrum von 300 HU und einer Fensterbreite von 1.500 sinnvoll.

3. Indikationen

Die NNH-CT hat die konventionelle Röntgenuntersuchung der Nasennebenhöhlen weitgehend abgelöst. Sie wird insbesondere zum Ausschluss von Frakturen sowie bei Verdacht auf Sinusitiden oder Neoplasien durchgeführt.

4. Beurteilung

4.1. Normalbefund

Grundsätzlich werden folgende Nasennebenhöhlen unterschieden:

Das Nasenseptum (Septum nasi) teilt die Nasenhaupthöhle in zwei Hälften. Letztere beginnt an der äußeren Nasenöffnung (Apertura piriformis) und öffnet sich nach dorsal über die Choanen zum Nasopharynx. Das Dach der Nasenhaupthöhle wird durch das Os nasale und die Lamina cribrosa des Siebbeins (Os ethmoidale), der Boden durch den harten Gaumen gebildet. Die laterale Nasenwand besteht aus Anteilen der Maxilla, des Keilbeins (Os sphenoidale) und des Tränenbeins (Os lacrimale) und trägt die Conchae nasales. Während die Conchae nasales superior und media Teile des Siebbeins sind, ist die Concha nasalis inferior ein eigenständiger Knochen. Im unteren Nasengang mündet der Ductus nasolacrimalis. Das Os ethmoidale besitzt weiterhin eine hakenförmig gekrümmte Knochenlamelle, den Processus uncinatus. Dieser begrenzt den Hiatus semilunaris des mittleren Nasengangs. Der Hiatus semilunaris steht über das Infundibulum ethmoidale mit dem Sinus frontalis, Sinus maxillaris und den vorderen Siebbeinzellen in Verbindung. Der Bereich im mittleren Nasengang, in dem sich die Öffnungen der drei vorderen Nasennebenhöhlen treffen, wird als ostiomeataler Komplex (OMK) bezeichnet. Im oberen Nasengang münden die hinteren Siebbeinzellen und der Sinus sphenoidalis.

Weiterhin erkennt man auf den radiologischen Bildern die Fossa pterygopalatina als spaltförmigen Raum zwischen der Oberkieferrückfläche und dem Processus pterygoideus. Sie geht nach lateral in die Fossa infratemporalis über. Hier befindet sich das Ganglion pterygopalatinum, die Nervi petrosus major und profundus sowie Endäste der Arteria und Vena maxillaris und Äste des Nervus maxillaris. Über das Foramen rotundum und Foramen lacerum bestehen Verbindungen nach intrakraniell, über die Fissura orbitalis inferior zur Orbita.

Außerdem sollten auch die weiteren abgebildeten Strukturen (Zähne, Kiefergelenk, Mastoidzellen, Innen- und Mittelohr, Schädelkalotte und Schädelbasis, Gehirn, Halswirbelsäule, Pharynx und parapharyngeale Strukturen) grob orientierend beurteilt werden.

Die normale Mukosa in der Nasenhaupthöhle weist eine Dicke von bis zu 3 mm auf. Typisch ist eine zirkadian wechselnde Schleimhautverdickung der Nasenmuscheln. Ab 5 mm spricht man von einer Schleimhautverdickung.

4.2. Normvarianten

Die Nasennebenhöhlen weisen anatomisch eine große individuelle Schwankungsbreite auf. Dabei existieren bestimmte Normvarianten, die regelhaft vorkommen und eine klinische Relevanz besitzen:

  • Pneumatisiertes Nasenseptum: Ggf. Einengung der Nasenhaupthöhle und des Hiatus semilunaris bzw. des Infundibulums.
  • Septumdeviation (20-60 % d.F.): Zu einer Seite oder S-förmig, oft akzentuiert durch eine Spornbildung, ggf. Einengung des Hiatus semilunaris bzw. des OMK
  • Paradoxe laterale Konvexität der Concha nasalis media: Ggf. Einengung des Recessus frontalis
  • Pneumatisierte Concha nasalis media (Concha bullosa media) (14-53 %): Ggf. Obstruktion des OMK, kann mit Sekret gefüllt oder infiziert sein.
  • Pneumatisierter Processus uncinatus (Bulla uncinata) (3-8 %): Kann das Infundibulum einengen.
  • Haller-Zellen (18-45 %): Unter dem Orbitaboden gelegene Siebbeinzellen, ggf. Obstruktion des Infundibulums. Es besteht die Gefahr der Verletzung des Orbitabodens bei endoskopischer Chirurgie.
  • Onodi-Zellen (3-51 %): Posterolateral gelegene Siebbeinzellen, die sich nach dorsokranial um den Canalis opticus ausdehnen. Es besteht die Gefahr der Verletzung des Nervus opticus bei endoskopischer Chirurgie.
  • Tiefstand der Lamina cribrosa ("gefährliches Siebbein"): Die Lage der Lamina cribrosa gegenüber der lateralen Frontobasis ("laterale Lamelle") wird nach Keros eingeteilt:
  • Agger-nasi-Zellen (24-64 %): Anterolateral und inferior des Recessus frontalis gelegene Siebbeinzelle, ggf. Obstruktion des Recessus frontalis.
  • Frontoethmoidale Zellen: Grenzen an die Agger-nasi-Zellen an oder befinden sich isoliert im Sinus frontalis. Sie werden nach Kuhn eingeteilt. Abgrenzung zu Bulla frontalis, Zellen des Septum interfrontale, supraorbitalen Zellen und suprabullären Zellen. Wichtig für die Planung der endoskopischen Chirurgie.

Außerdem ist die Vorwölbung der Arteria carotis interna in die Keilbeinhöhle zu beachten, da die Deckung nur durch eine dünne Knochenlamelle gegeben sein kann.

4.3. Pathologien

5. Beispielbefund

Ein beispielhafter Normalbefund eines Nasennebenhöhlen-CT lautet:

Regelrechte Anlage der Stirn-, Kiefer- und Keilbeinhöhle sowie der Siebbeinzellen mit glatten Wandkonturen und freier Pneumatisation. Intakte knöcherne Begrenzung zur Orbita. Mittelständiges Nasenseptum mit normaler Ausbildung der Conchae nasales. Nicht verlegter ostiomeataler Komplex. Keine Schleimhautschwellung, Spiegelbildung, Polyposis nasi, Mukozele oder Retentionszysten. Keine Raumforderung. Lamina cribrosa beidseits Typ I nach Keros. Kein apikales Granulom. Frei pneumatisierte Mastoidzellen. Keine Fraktur oder Destruktion der Schädelkalotte und -basis. Keine zerebrale Mittellinienverlagerung. Symmetrische Innenohr- und Mittelohrstrukturen. Regelrechte Darstellung der Halswirbelsäule, des Pharynx und der parapharyngealen Strukturen.
Fachgebiete: Radiologie

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