Antrochoanalpolyp
Synonym: Choanalpolyp
Englisch: antrochoanal polyp
Definition
Ein Antrochoanalpolyp ist ein entzündlicher Schleimhautpolyp des Sinus maxillaris, der durch das Infundibulum ethmoidale bis in die Nasenhaupthöhle reicht. Eine glockenförmige Ausdehnung bis in die Choanen bzw. in den Nasopharynx ist möglich.
Nomenklatur
Seltener entstehen ähnliche Polypen in den anderen Nasennebenhöhlen. Sie werden entsprechend als sphenochoanale, nasochoanale, frontochoanale oder ethmochoanale Polypen bezeichnet.
Epidemiologie
Antrochoanalpolypen betreffen am häufigsten Personen im 3. bis 5. Lebensjahrzehnt.
Ätiologie
Begünstigende Faktoren für die Entstehung eines Antrochoanalpolypen sind:
- allergische Prädisposition
- infektiöse bzw. chronische Rhinosinusitis
- Diabetes mellitus
- Mukoviszidose
- ASS-Intoleranz-Syndrom
Klinik
Ein Antrochoanalpolyp kann zu einer einseitig behinderten Nasenatmung führen. Nur selten treten Schmerzen auf.
Diagnostik
Ein Antrochoanalpolyp wird im Nasennebenhöhlen-CT diagnostiziert. Hier zeigt sich eine weichteildichte, glatt begrenzte Formation, die aus der Kieferhöhle hervorgeht und sich in den Nasopharynx ausdehnt. Eine Zerstörung der ossären Strukturen tritt nicht auf. Der schmale Stiel ist meist nicht erkennbar. Gelegentlich können Antrochoanalpolypen eine höhere Dichte aufweisen, insbesondere wenn sie schon lange bestehen und/oder eine Pilzinfektion vorliegt. Wird Kontrastmittel appliziert, kommt es zu einer peripheren Anreicherung.
In der Magnetresonanztomographie (MRT) weisen Antrochoanalpolypen folgende Charakteristika auf:
- T1-Wichtung: mittlere bis niedrige Signalintensität
- T2-Wichtung: hohe, homogene Signalintensität
- T1-Wichtung nach Kontrastmittelgabe: geringe periphere Anreicherung
Differenzialdiagnosen
- juveniles Nasen-Rachen-Angiofibrom: Stark vaskularisiert. Kontrastmittel-Anreicherung. Ausdehnung in die Fossa pterygopalatina. Selten Beteiligung des Sinus maxillaris
- Enzephalozele
- Nasopharynxkarzinom
- Mukozele
- invertiertes Papillom
Therapie
Antrochoanalpolypen werden meist minimal-invasiv bzw. endoskopisch reseziert. Wird die Stielbasis entfernt, liegt die Rezidivrate bei ca. 7 %.
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