Nasenpolyp
Synonym: Polyposis nasi
Definition
Nasenpolypen sind ödematöses Quellgewebe der Schleimhaut der Nasennebenhöhlen. Es handelt sich um eine benigne Schleimhautwucherung, die in keiner Verwandtschaft zu Dickdarm- oder Endometriumpolypen steht.
- ICD10-Code: J33
Inzidenz
Nasenpolypen werden in bis 4 % der Normalbevölkerung gefunden.
Pathogenese
Die Pathogenese der Nasenpolypen ist noch immer unklar. Sie stehen sehr oft in Zusammenhang mit einer chronischen Rhinosinusitis, sodass ein entzündlicher Trigger vermutet wird. Häufig werden sie auch in Zusammenhang mit einer Allergie beobachtet. Ein Zusammenhang mit nicht-allergischem Asthma bronchiale oder gar kein Zusammenhang mit einer Allergie kommt ebenfalls vor. In bis zu 40% geht eine Polyposis nasi mit einem Asthma bronchiale und in bis zu 25% mit einer Acetylsalicylsäure-Intoleranz (Samter-Trias) einher.
Pathohistologie
Die Polypen selber zeigen histologisch eher (65 bis 90 %) eine Eosinophilie als eine Neutrophilie.
Unterteilung
...nach Ursprung
- Antrochoanalpolypen stammen aus der Kieferhöhle und sind meist einseitig und treten einzeln auf.
- Ethmoidale Polypen stammen aus dem Siebbein, sind beidseitig und multipel von unterschiedlicher Größe.
Polypen können auch in einer Concha bullosa entstehen.
...nach Histologie
Nach Stammberger werden unterschieden:
- nicht eosinophilen-dominierte Polypen
- bilaterale eosinophilen-dominierte Polypen
- Polypen bei spezifischen Erkrankungen wie Mukoviszidose, Mykose oder Malignom
Klinik
Irreguläres Auftreten von Polypen mit Schmerzen und Nasenbluten erfordern eine schnelle und gründliche Diagnostik - hier besteht Verdacht auf ein Malignom. Auffällig ist, dass die Nasenmuscheln nicht zur Polypenbildung neigen - ein noch nicht erklärbares Phänomen.
Therapie
- Konservativ:
- Kortisonhaltiges Nasenspray
- Systemische Kortison-Behandlung
- orale Gabe von Antihistaminika
- Chirurgisch:
um diese Funktion zu nutzen.