Synonyme: Korpuspolyp, Uteruspolyp
Endometriumpolypen sind gutartige polypöse Proliferationen des Endometriums, die relativ häufig und in jedem Lebensalter auftreten, v.a. postmenopausal. Sie liegen in der Regel im Bereich des Gebärmutterkörpers (Corpus uteri).
Die Prävalenz von Endometriumpolypen liegt etwa zwischen 8 und 35%.
Endometriumpolypen entstehen durch das hyperplastische Wachstum von Stromazellen und Endometriumdrüsen. Die Proliferation wird wahrscheinlich durch eine Persistenz des Östrogenrezeptors der Zellen ausgelöst. Bei den Polypenzellen ist Bcl-2 hoch exprimiert, was in der späten Sekretionsphase zu einer Hemmung der Apoptose führt. Im Spätstadium kommt zur Entstehung glandulär-zystischer Polypen, bei fortgeschrittener Atrophie zu fibrös-zystischen Polypen.
Endometriumpolypen sind in der Regel asymptomatisch. Gelegentlich können abnorme uterine Blutungen, wie Schmierblutungen oder postmenopausale Blutungen auftreten.
Endometriumpolypen sind meist an der Hinterwand des Fundus uteri zu finden.
Kleinere asymptomatische Endometriumpolypen können zunächst beobachtet werden (Watchful Waiting), da in bis zu 25% der Fälle Spontanregressionen vorkommen.
Größere bzw. symptomatische Polypen werden operativ entfernt, da die Gefahr einer malignen Transformation besteht. Als Standardmethode kommt die hysteroskopische bipolare Resektion zum Einsatz. Alternativ ist eine Kürettage möglich.
Da Endometriumpolypen eine Infertilität auslösen können, ist eine Polypektomie ggf. auch bei Kinderwunsch indiziert.
Tags: Endometrium
Fachgebiete: Gynäkologie
Diese Seite wurde zuletzt am 20. April 2022 um 12:56 Uhr bearbeitet.
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