Ostiomeataler Komplex
von lateinisch: ostium - Öffnung, meatus - Gang
Synonym: Ostiomeatale Einheit
Definition
Als ostiomeatalen Komplex, kurz OMK, bezeichnet man eine anatomische Region im mittleren Nasengang, in der sich die Öffnungen der 3 vorderen Nasennebenhöhlen treffen. Der OMK ist ein wichtiger Kreuzungspunkt verschiedener Drainagewege, die gemeinsam eine funktionelle Einheit bilden.
Hintergrund
Der ostiomeatale Komplex umfasst die Abflusswege der vorderen Siebbeinzellen (Cellulae ethmoidales), der Kieferhöhle (Sinus maxillaris) und der Stirnhöhle (Sinus frontalis). Er liegt im mittleren Nasengang, dessen Weite durch Verformung der mittleren Nasenmuschel und des Kopfes der mittleren Nasenmuschel sehr unterschiedlich sein kann. Der Komplex ist für den ungestörten Sekretabfluss aus den Nasennebenhöhlen essentiell.
Klinik
Da der wichtigste Faktor zur einwandfreien Selbstreinigung der Nasennebenhöhlen die Drainage zum Nasenrachenraum ist, können kleine Störungen im Bereich des OMK weitreichende Folgen haben. Häufig führen Abflusshindernissse in diesem Bereich zur Entstehung einer chronischen Rhinosinusitis. Erkrankungen einer Nasennebenhöhle sollten daher nie isoliert, sondern immer im Zusammenhang mit dem OMK betrachtet werden.
Zu unterscheiden sind primäre Störungen innerhalb dieser Einheit von sekundären Störungen, die als Auslöser dienen. Dazu gehören nicht nur anatomische Variationen der mittleren Nasenmuscheln, sondern auch Nasenscheidewandverkrümmungen, die für Verwirbelungen und lokale Irritationen sorgen. Bei Problemen des ostiomeatalen Komplexes ist daher auch immer eine Umfelddiagnostik durchzuführen.