Mastoidzellen
Synonym: Cellulae mastoideae
Englisch: mastoid cells
Definition
Die Mastoidzellen sind luftgefüllte Hohlräume (Pneumatisationsräume) im Processus mastoideus des Schläfenbeins (Os temporale). Sie bilden die sogenannten Paukennebenhöhlen, da sie über das Antrum tympanicum bzw. Aditus ad antrum in Verbindung mit der Paukenhöhle des Mittelohrs stehen.
Anatomie
Die Bildung der Mastoidzellen kommt durch die Einwanderung von Epithelzellen in die Spongiosa zustande. Dabei wird das vorher bestehende Knochenmark verdrängt. Diese Pneumatisation der Mastoidzellen beginnt unmittelbar nach der Geburt und ist in der Regel mit Erreichen des zehnten Lebensjahres abgeschlossen.
Die Zahl und Größe der Mastoidzellen weist sehr große interindividuelle Unterschiede auf. Ihre mittlere Größe im Processus mastoideus nimmt von kaudal nach kranial zu. Die Schleimhaut der Mastoidzellen besteht aus einem kubischen Epithel, das keine Flimmerhärchen aufweist. Sie wird vom posterioren Ast des Nervus spinosus innerviert. Im kaudalen Teil des Mastoids können sie noch Knochenmark enthalten.
Man unterscheidet nach ihrer Lage unter anderem:
- Schuppenzellen (in der Pars squamosa ossis temporalis)
- periantrale Zellen (um das Antrum mastoideum)
- retrosinöse Zellen (Marginalzellen)
- retrofaziale Zellen (Schwellenzellen)
- Terminalzellen (im Bereich der Mastoidspitze)
- Citelli-Zellen (im Bereich des Citelli-Winkels)
- Pogány-Zellen (oberhalb des Fazialiskanals)
Klinik
Bei einer Entzündung des Mittelohrs (Otitis media) kommt es häufig zu einer begleitenden Entzündung der Mastoidzellen, die Mastoiditis genannt wird. Eine Mastoiditis kann auch in weiterer Folge zu einer Meningitis führen.
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