Processus mastoideus
von altgriechisch: μαστός ("mastos") - Brust; -eidḗs ("oid") - ähnlich
Synonym: Warzenfortsatz, Mastoid
Englisch: mastoid process
Definition
Der Processus mastoideus ist eine prominente, pneumatisierte Knochenvorwölbung des Schläfenbeins (Os temporale).
Anatomie
Der Processus mastoideus bildet den posterioren Teil des Os temporale. Bei Männern ist er stärker ausgeprägt als bei Frauen.
Äußere Oberfläche
Die äußere Oberfläche des Processus mastoideus ist rau und dient als Ansatz für folgende Muskeln:
- Musculus sternocleidomastoideus
- Musculus splenius capitis
- Musculus longissimus capitis
- Musculus digastricus
Innenräume
Das Mastoid ist stark pneumatisiert. Die Pneumatisationsräume bezeichnet man auch als Mastoidzellen (Cellulae mastoideae). Ihre Ausprägung unterliegt großen individuellen Unterschieden. Im kranialen Anteil des Processus mastoideus sind sie größer als im kaudalen. Hier stehen sie über das Antrum mastoideum mit der Paukenhöhle in Verbindung (Aditus ad antrum). Man unterscheidet unter anderem nach ihrer Lage:
- Schuppenzellen (in der Pars squamosa ossis temporalis)
- periantrale Zellen (um das Antrum mastoideum)
- retrosinöse Zellen (Marginalzellen)
- retrofaziale Zellen (Schwellenzellen)
- Terminalzellen (im Bereich der Mastoidspitze)
- Citelli-Zellen (im Bereich des Citelli-Winkels)
- Pogány-Zellen (oberhalb des Fazialiskanals)
Klinik
Der Processus mastoideus lässt sich leicht durch die Haut tasten und perkutieren. Bei einer Mastoiditis oder Otitis media ist das Mastoid klopfschmerzhaft.