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Musculus sternocleidomastoideus

von lateinisch: sternum - Brustbein
von altgriechisch: κλείς ("kleis") - Schlüssel; μαστός ("mastos") - Brust
Synonym: Kopfnicker
Englisch: sternocleidomastoideus muscle, sternomastoid muscle

1. Definition

Der Musculus sternocleidomastoideus gehört zur oberflächlichen Schicht der ventralen Halsmuskulatur. Es handelt sich um einen zweiköpfigen Muskel, an dem man ein Caput laterale und ein Caput mediale unterscheiden kann.

2. Verlauf

2.1. Ursprung

Der Ursprung des Caput laterale liegt an der Oberkante und Vorderfläche des medialen Drittels der Clavicula (Schlüsselbein). Von dort laufen seine fleischigen und aponeurotischen Fasern fast vertikal nach oben. Das Caput mediale entspringt an der Vorderfläche des Manubrium sterni des Brustbeins. Von dort laufen seine Fasern nach kranial, lateral und dorsal.

Die Urspünge beider Muskelköpfe bilden mit der Clavicula einen kleines Dreieck, das Trigonum supraclaviculare minus, das sich an der Hautoberfläche als Fossa supraclavicularis minor zeigt. Im weiteren Verlauf vereinigen sich die Muskelköpfe etwa in der Mitte des Halses zu einem dicken, rundlichen Muskelbauch.

2.2. Ansatz

Der Ansatz des Musculus sternocleidomastoideus liegt zum größten Teil an der Lateralseite des Processus mastoideus des Os temporale. Über eine dünne Aponeurose inseriert er weiterhin an der lateralen Hälfte der Linea nuchae superior des Os occipitale.

3. Topografie

Der Muskel teilt durch seinen Verlauf die seitliche Halspartie in zwei Dreiecke:

Da sie durch die Haut gut zu erkennen sind, formen der rechte (dexter) und linke (sinister) Musculus sternocleidomastoideus in der Ansicht von anterior im Muskelrelief der Halsregion ein charakteristisches "V".

Die Region über dem Muskel selbst heißt Regio sternocleidomastoidea. Unter ihr verläuft als Gefäß-Nerven-Strang die Arteria carotis communis, die Vena jugularis interna, der Nervus vagus und die Ansa cervicalis.

Dorsal des Musculus sternocleidomastoideus treten sensible Nervenäste des Plexus cervicalis am Erb-Punkt aus.

4. Innervation

Die motorische Innervation des Musculus sternocleidomastoideus erfolgt durch den Nervus accessorius und direkte Nervenäste aus dem Plexus cervicalis (Segmente: C1 bis C3/C4).

5. Funktion

Die einseitige Kontraktion des Musculus sternocleidomastoideus bewirkt eine seitliche Neigung des Kopfes in Richtung der Schulter (Lateralflexion) sowie eine leichte Beugung nach hinten. Gleichzeitig findet eine Rotation zur Gegenseite statt. Bei beidseitiger Kontraktion führt der Muskel eine Dorsalextension des Kopfes aus.

Bei fixiertem Kopf wirken beide Muskeln zusammen als Atemhilfsmuskel.

6. Klinik

Angeborene Fehlbildungen des Musculus sternocleidomastoideus mit einseitiger Verkürzung des Muskels führen zu einem Torticollis muscularis congenitus (muskulärer Schiefhals).

Am Vorderrand des mittleren Muskeldrittels lässt sich der Karotispuls tasten. Beim Legen eines zentralen Venenkatheters in die Vena jugularis interna dient der mediale Rand des Musculus sternocleidomastoideus als Orientierungsstruktur.

Stichworte: 3D-Modell, Mastoid, Muskel, Sternum
Fachgebiete: Kopf und Hals

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