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Zentraler Venenkatheter

Synonyme: Zentralvenöser Katheter, Zentralvenöser Zugang, Zentralvenenkatheter, ZVK
Englisch: central venous catheter, CVC

1. Definition

Unter einem zentralen Venenkatheter, kurz ZVK, versteht man einen Katheter, der in eine herznahe größere Körpervene eingeführt wird. Über den ZVK kann man intravenös Medikamente und Infusionen zuführen oder den zentralen Venendruck messen.

2. Indikationen

Eine ZVK-Anlage kann aus verschiedenen Gründen indiziert sein, dazu zählen unter anderem:

Eine ZVD-Messung alleine ist keine hinreichende Indikation zur Anlage eines ZVK.

3. Zugangswege

Zentrale Venenkatheter können in verschiedene Körpervenen eingebracht werden, wobei jeder Zugangsweg spezifische Vor- und Nachteile hat. Zu den am häufigsten verwendeten Punktionsorten bzw. Zugängen zählen:

Weitere mögliche Zugangswege sind:

Nur selten benutzt werden:

Je nach Punktionsort kommt die Spitze des Katheters in der Vena cava superior oder inferior zum Liegen. Wird eine periphere Punktionsstelle gewählt (z.B. Vena basilica), spricht man auch von einem peripheren ZVK, bzw. einem PICC (peripherally inserted central venous catheter) oder Midline-Katheter.

In Abhängigkeit der Indikation werden Katheter mit 1 bis 5 Lumen eingesetzt. Üblich ist ein 3-lumiger Katheter. Teilweise können großlumige Katheter, wie z.B. ein Shaldon-Katheter sinnvoll sein.

4. Wahl der Punktionsstelle

Die Auswahl des Punktionsortes ist von verschiedenen Faktoren abhängig, unter anderem:

5. Lagekontrolle

Bei zentralen Venenkathetern kann es zu einer falschen Lage oder zu einem intravasalen Umschlagen des Katheters kommen. Der Katheter liegt dann nicht regulär vor dem rechten Vorhof, sondern in einem anderen Gefäß. Bei einem Subclavia-Katheter besteht z.B. die Möglichkeit, dass der Katheter fälschlicherweise in die Vena jugularis vorgeschoben wird. Auch eine zu tiefe Lage, z.B. im rechten Vorhof oder in der rechten Kammer ist möglich und nicht erwünscht.

Um eine gute Katheterposition zu gewährleisten, wird während des Eingriffs eine fortlaufende Kontrolle durchgeführt. Dazu wird zwischen der Katheterspitze und einer Oberflächenelektrode ein EKG abgeleitet. Beim Vorschieben des ZVKs in Herznähe verändert sich das EKG in charakteristischer Weise: Liegt die Spitze des Drahtes zu nahe am oder sogar im rechten Vorhof, zeigt sich eine überhöhte, spitze P-Welle im EKG (ähnlich einem Spike bei einer Schrittmacherstimulation). Der Katheter wird dann zurückgezogen, bis sich die P-Welle normalisiert.

Im Anschluss wird in der Regel eine Röntgenkontrolle (Röntgen-Thorax) durchgeführt. Dadurch wird auch ein Pneumothorax ausgeschlossen.

Des Weiteren kann nach Anlage des ZVKs Blut aus einem der Schenkel entnommen und eine Blutgasanalyse angefertigt werden. Durch Betrachtung des pO2 ist es möglich, zwischen arteriellem und venösem Blut zu differenzieren. Sollte der pO2 erhöht sein, ist von einer Fehllage in einem arteriellen Gefäß auszugehen.

6. Komplikationen

7. HowTo-Videos

7.1. ZVK-Anlage

7.2. Blutentnahme über einen einliegenden ZVK


siehe auch: periphere Venenpunktion, peripherer Venenkatheter

Stichworte: HowTo, Katheter, Vene, ZVK

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