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Shaldon-Katheter

nach dem schottischen Nephrologen Stanley Shaldon (1931-2013)
Englisch: Shaldon's catheter

1. Definition

Ein Shaldon-Katheter ist ein Dialysekatheter, der bei einer akut notwendigen Dialyse verwendet wird.

2. Beschreibung

Der Shaldon-Katheter ist ein Kunststoffschlauch mit mindestens zwei Lumina. Er weist einen "arteriellen" und einen "venösen" Schenkel auf.

Alle Schenkel münden in eine Vene, deshalb sind die Bezeichnungen (arteriell, venös) eigentlich unzutreffend. Sie erklären sich aber durch die Richtungsbeziehung zum Dialysegerät. Aus dem roten Schenkel fließt das Blut in das Dialysegerät und über den blauen Schenkel fließt es wieder zurück. Die Lumenmündungen an der Katheterspitze sind versetzt. Dadurch wird verhindert, dass Blut aus dem einen Ende des Katheters wieder in das andere fließt.

Manchmal befindet sich ein dritter Schenkel zwischen dem roten und blauen Schenkel. Er ist schmal und dient als Ausleitungsgang des Seldinger-Drahtes. Eine weitere Funktion ist die Möglichkeit einer Blutabnahme, ohne die Dialyse zu unterbrechen.

3. Indikation

Ist ein Patient akut dialysepflichtig, darf nicht zu viel Zeit vergehen, bis mit der Dialyse begonnen wird. Ein Dialyseshunt braucht jedoch 3 bis 6 Wochen, bis er einsatzbereit ist. Daher muss in solchen Fällen ein Dialysekatheter gelegt werden.

4. Vorgehen

Der Punktionsbereich wird desinfiziert und steril abgedeckt, die Punktionsstelle mit einen Lokalanästhetikum unterspritzt. Danach führt man den Shaldon-Katheter unter sonographischer Kontrolle und in Seldinger-Technik über die Vena jugularis interna in die Vena cava superior ein. Er kann auch über die Vena subclavia oder in selteneren Fällen über die Vena femoralis gelegt werden. Dies hat jedoch Nachteile bezüglich der Mobilität und der Hygiene. Zudem birgt die subklavikuläre Punktion das Risiko eines Pneumothorax.

5. Maintenance

Ein Shaldon-Katheter muss immer mit Citrat oder Heparin geblockt werden, wenn er gerade nicht verwendet wird, da es sonst zu Thrombosen im Katheter kommen kann. Jeder Schenkel ist deshalb mit einer individuellen Volumenangabe beschriftet. Die genaue Menge des applizierten Volumens ist sehr wichtig, da eine Abweichung zu Schenkelverschlüssen oder zu systemischer Antikoagulation führen kann. Beim Anschließen der Dialyse muss dass Antikoagulans vorher abgezogen und verworfen werden.

Stichworte: Dialyse, Eponym, Katheter, Zugang
Fachgebiete: Nephrologie

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21.03.2024, 09:04
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