Vena cephalica
Englisch: cephalic vein
Definition
Die Vena cephalica ist eine große epifasziale Vene der oberen Extremität.
Verlauf
Die Vena cephalica beginnt an der Dorsalfläche des Daumens und wird aus dem Rete venosum dorsale manus gespeist. Sie zieht als Vena cephalica antebrachii auf die radiale Seite des Unterarms, läuft über die Ellenbeuge, daraufhin an der lateralen Seite des Musculus biceps brachii um anschließend in den Sulcus deltoideopectoralis zu gelangen.
Von dort zieht sie zum Trigonum clavipectorale, wo sie in die Vena axillaris mündet. Sie anastomosiert mit den tiefen sowie anderen oberflächlichen Venen der oberen Extremität, in der Ellenbeuge unter anderem mit der Vena mediana cubiti und der Vena basilica.
Klinik
Die Vena cephalica ist eine großlumige Vene, die sich für die Blutentnahme ebenso gut eignet wie zum Setzen eines peripheren Venenkatheters (PVK). Sie wird daher im klinischen Alltag häufig verwendet.
Darüber hinaus eignet sich die Vena cephalica wegen ihres oberflächlichen Verlaufs und ihrer guten Zugänglichkeit besonders für die Anlage einer autologen arteriovenösen Fistel (AV-Fistel, Dialyse-Shunt). Sie wird von der Society for Vascular Surgery sowohl am Unter- (Cimino-Shunt), als auch am Oberarm als bevorzugte Shuntvene empfohlen.[1]
Vor allem bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sind die Vena cephalica sowie andere größere Venen (z.B. Vena basilica, Vena mediana cubiti) zu schonen, um spätere Shunt-Anlagen nicht zu beeinträchtigen. Laut KDOQI-Leitlinien sollten Venenpunktionen bei diesen Patienten möglichst am Handrücken und am nicht-dominanten Arm erfolgen.[2]
Etymologie
Der Name "Vena cephalica" leitet sich vom altgriechischen Wort κεφαλή ("kephalḗ") ab, was "Kopf" bedeutet. Bei der Benennung soll es sich um eine fehlerhafte Übersetzung aus dem Arabischen handeln.
Einzelnachweise
- ↑ Sidawy et al., The Society for Vascular Surgery: Clinical practice guidelines for the surgical placement and maintenance of arteriovenous hemodialysis access, Journal of Vascular Surgery, 2008
- ↑ Lok et al., KDOQI Clinical Practice Guideline for Vascular Access: 2019 Update, American Journal of Kidney Diseases, 2020