Synonyme: Cavitas tympanica, Cavum tympani, Tympanon, Paukenraum, "Pauke"
Englisch: tympanum, eardrum, tympanic cavity
Als Paukenhöhle bezeichnet man den Hohlraum des Mittelohrs, in dem sich die Gehörknöchelchen befinden. Sie beginnt direkt hinter dem Trommelfell und wird durch die Tuba auditiva belüftet, die einen Druckausgleich ermöglicht.
Die Paukenhöhle ist ca. 12-15 mm lang, und 3 bis 7 mm breit. Ihr Binnenvolumen ist gering und beträgt nur etwa 1 cm3. Sie besteht aus 3 Abschnitten:
Das Epitympanon ist der oberste Abschnitt der Paukenhöhle, der oberhalb des Trommelfells gelegen ist. Es wird auch als "Recessus epitympanicus" oder "Atticus" bezeichnet. Hier wird die Paukenhöhle durch eine dünne Knochenplatte von der mittleren Schädelgrube abgegrenzt, die man das Paukendach (Tegmen tympani) nennt. Das Epitympanon nimmt den Kopf des Malleus und den Incus auf. Hier befindet sich auch der Zugang zum Antrum mastoideum bzw. zu den Cellulae mastoideae, der Aditus ad antrum. Eine quer verlaufende Schleimhautfalte, die Plica mallearis superior, teilt das Epitympanon in einen vorderen und einen hinteren Abschnitt.
Am Übergang zum Mesotympanon befindet sich eine kleine Schleimhauttasche, der Recessus membranae typmanicae superior (Prussak-Raum). Er liegt zwischen der Pars flaccida des Trommelfells und dem Collum mallei.
Das Mesotympanon stellt den mittleren Abschnitt der Paukenhöhle. Seine anatomische Beziehung zu den benachbarten Strukturen beschreibt man, in dem man seine Begrenzung zu vier Wänden idealisiert:
Das Hypotympanon, oder auch "Recessus hypotympanicus", bildet den unteren Teil der Paukenhöhle. Die untere Wand (Paries jugularis tympani) des Hypotympanon grenzt die Paukenhöhle zur Vena jugularis interna hin ab. Der Knochen ist an dieser Stelle teilweise pneumatisiert und sehr dünn.
Durch die Paukenhöhle ziehen zarte kollagene Bandstrukturen, die der Aufhängung der Gehörknöchelchen dienen. Dazu zählen:
Die Gefäßversorgung der Paukenhöhle erfolgt im wesentlichen über die Arteria tympanica inferior, die Arteria tympanica anterior, die Arteria tympanica posterior und die Arteria tympanica superior (Epitympanon). Diese Gefäße bilden untereinander zahlreiche Anastomosen.
Die Paukenhöhle ist von einer dünnen Schleimhautschicht ausgekleidet, die aus einem einschichtigen isoprismatischen (kubischen) Epithel besteht, in das Becherzellen eingestreut sind. Im vorderen Bereich der Paukenhöhle findet man in der Lamina propria kleine Drüsen, die Glandulae tympanicae. Im Bereich der Gehörknöchelchen wird das isoprismatische Epithel durch ein mehrschichtiges Plattenepithel abgelöst.
Eine häufige pathologische Veränderung im Bereich der Paukenhöhle ist der Paukenerguss (Seromukotympanon).
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Fachgebiete: Hör- und Gleichgewichtsorgan
Diese Seite wurde zuletzt am 11. Juli 2022 um 09:52 Uhr bearbeitet.
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