Lamina propria
von lateinisch: lamina - Platte, Blatt, Scheibe; proprius - jemandem gehörig, eigen
Synonym: Tunica propria
Englisch: lamina propria
Definition
Die Lamina propria ist eine dünne, subepitheliale Bindegewebsschicht in Hohlorganen, die sich direkt unterhalb der Basalmembran des auskleidenden Epithels befindet. Sie ist keine selbstständige Schicht im Wandaufbau von Hohlorganen, sondern neben der Lamina epithelialis mucosae Bestandteil der Tunica mucosa.
Einteilung
Je nachdem, welche Epithelform vorliegt, kann man unterscheiden:
- Lamina propria mucosae: Lamina propria der Schleimhaut
- Lamina propria serosae: Lamina propria der Serosa
- Lamina propria synovialis: Lamina propria der Synovialis
Histologie
In der Lamina propria befinden sich unter anderem Fibrozyten, Blutgefäße, Lymphgefäße, Nerven und Fasern. In manchen Schleimhäuten trifft man hier auch Drüsen an, z.B. in der Mundschleimhaut, im Magen oder im Duodenum.
Im Verdauungstrakt befindet sich unter der Lamina propria noch eine dünne Schicht aus glatter Muskulatur, die Lamina muscularis mucosae, welche ebenfalls noch ein Bestandteil der Tunica mucosa ist.
Funktion
Da das Epithel selbst keine eigenen Blutgefäße aufweist, wird es über die Gefäße der Lamina propria mittels Diffusion versorgt.
Klinik
Karzinome durchstoßen im Laufe ihres Wachstums die Basalmembran und wachsen in die Lamina propria vor. Von hier aus kann eine Metastasierung über die Blut- und Lymphgefäße stattfinden.