Faser
Lateinisch: fibra
Englisch: fiber
Definition
Fasern sind aus lang gestreckten Proteinpolymeren bestehende Strukturbestandteile der extrazellulären Matrix.
Im weiteren Sinn dient der Begriff Faser in der Medizin als makroskopische Beschreibung für alle lang gestreckten anatomischen Strukturen, die einen im Verhältnis zur Länge deutlich geringeren Durchmesser haben, z.B. Muskelfasern, Sehnenfasern oder Nervenfasern.
Einteilung
Man unterscheidet zwei verschiedene Fasertypen:
- Kollagenfasern (Fibrae collagenosae)
- Elastische Fasern (Fibrae elasticae)
Retikuläre Fasern (Fibrae reticulares) werden in älteren Lehrbüchern noch als eigener Fasertyp geführt. Bei ihnen handelt es sich aber um Kollagen vom Typ III. Die Fasern sind mit einem Durchmesser von 20-40 nm deutlich dünner als andere kollagene Fasern. Sie kommen vor allem im retikulärem Bindegewebe, aber auch in anderen Geweben vor.
Kollagenfasern
Kollagenfasern sind aus Kollagenmolekülen aufgebaut. Sie kommen ubiquitär im Körper vor und garantieren die Zugfestigkeit der Gewebe. Biochemisch gesehen besitzen sie eine Triple-Helix-Struktur mit drei Alpha-Ketten, in denen jede dritte Aminosäure Glycin ist. Von den rund 25 verschiedenen Kollagenarten haben vor allem Kollagen vom Typ I, II, III und IV Bedeutung.
Elastische Fasern
Elastische Fasern sind - wie der Name schon andeutet - reversibel dehnbar. Sie bestehen aus Elastin und Mikrofibrillen, die sich wiederum aus Glykoproteinen (z.B. Fibrillin, Fibulin) zusammensetzen. Elastische Fasern finden sich vor allem in Geweben, bei denen eine Dehnbarkeit eine wichtige funktionelle Eigenschaft ist, z.B. in der Lunge, in der Haut und in Arterien vom elastischen Typ.