logo Einloggen

Chorda tympani

Synonym: Paukensaite
Englisch: chorda tympani, tympanic chord

1. Definition

Die Chorda tympani ist ein gemischter Nervenast des Nervus facialis, der den Nerv im Canalis facialis verlässt und dann zur Paukenhöhle zieht.

3D-Modell der Schädelbasis mit Durchtrittsstellen, die Chorda tympani ist mit der Nr. 30 gekennzeichnet

2. Verlauf

Die Chorda tympani spaltet sich vom Nervus facialis (Nervus VII) ab, kurz bevor jener die Schädelhöhle durch das Foramen stylomastoideum verlässt. Sie zieht zunächst zusammen mit der Arteria tympanica posterior durch den Canaliculus chordae tympani in die Paukenhöhle. Dort überquert sie den oberen Teil des Trommelfells von posterior nach anterior und zieht zwischen den beiden Gehörknöchelchen Malleus und Incus hindurch.

Anschließend läuft der Nerv durch die Fissura petrotympanica und taucht in der Fossa infratemporalis an der Außenseite des Schädels auf. Vereinzelt wird auch ein Austritt durch die Fissura sphenopetrosa beschrieben.[1]

Extrakraniell schließen sich die Fasern der Chorda tympani dem Nervus lingualis an und ziehen mit ihm gemeinsam zum Ganglion submandibulare. In diesem Ganglion werden die präganglionären parasympathischen Faseranteile des Nerven auf das postganglionäre Neuron verschaltet, dessen Fasern dann zur Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis) und zur Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis) ziehen. Die sensorischen Anteile der Chorda ziehen mit dem Nervus lingualis in die Zunge und versorgen die vorderen 2/3 dieses Organs, ohne im Ganglion submandibulare verschaltet zu werden.

3. Fasern

Die Chorda tympani enthält präganglionäre parasympathische Fasern und sensorische Fasern.

3.1. Parasympathische Fasern

Die präganglionären parasympathischen Fasern stammen von Nervenzellen aus dem Nucleus salivatorius superior. Sie versorgen nach Umschaltung im Ganglion submandibulare allgemein viszeromotorisch die Glandula submandibularis und die Glandula sublingualis.

3.2. Sensorische Fasern

Die sensorischen Nervenfasern gehen von pseudounipolaren Nervenzellen aus, deren Perikaryen im Ganglion geniculi lokalisiert sind. Sie versorgen speziell viszerosensibel (Geschmack) den Corpus linguae bzw. die vorderen 2/3 der Zunge. Die Afferenzen enden im Nucleus tractus solitarii des Hirnstamms.

4. Klinik

Eine einseitige Schädigung der Chorda tympani zieht einen ipsilateralen Verlust des Geschmackssinnes in den vorderen 2/3 der Zunge nach sich. Eine beidseitige Schädigung (selten) führt zum Verlust des Geschmackssinnes in den vorderen 2/3 der Zunge. Es tritt jedoch keine Ageusie auf, da das hintere Zungendrittel sensorisch vom Nervus glossopharyngeus versorgt wird.

5. Literatur

6. Quellen

  1. Schünke et al., Prometheus LernAtlas – Kopf, Hals und Neuroanatomie. 6. Auflage, Thieme, 2022
Fachgebiete: Kopf und Hals

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Dr. No
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Miriam Dodegge
DocCheck Team
Timon Klensang
Student/in der Humanmedizin
Adam Tseichner
Student/in der Humanmedizin
Inga Haas
DocCheck Team
Nikolas Groth
Student/in der Humanmedizin
Bijan Fink
Arzt | Ärztin
Sebastian Grimme
Student/in der Humanmedizin
Anton-Martin Christof
Arzt | Ärztin
Stud.med.dent. Sascha Alexander Bröse
Student/in der Zahnmedizin
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
28.01.2025, 18:16
237.747 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...