Ganglion submandibulare
Synonyme: Faesebeck-Ganglion, Blandin-Ganglion
Englisch: submandibular ganglion
Definition
Das Ganglion submandibulare ist ein kleines, spindelförmiges Ganglion der Kopfregion, das im Trigonum submandibulare liegt. Es zählt zu den parasympathischen Kopfganglien.
Anatomie
Topografie
Das Ganglion submandibulare liegt unmittelbar superior der gleichnamigen Speicheldrüse (Glandula submandibularis). Es grenzt an den Musculus hyoglossus und den Hinterrand des Musculus mylohyoideus und ist durch zwei Nervenfaserbündel mit dem Nervus lingualis verbunden.
Fasern
Durch das Ganglion submandibulare ziehen sympathische und parasympathische Fasern, wobei nur letztere im Ganglion verschaltet werden. Für die sympathischen Fasern ist das Ganglion nur eine Durchgangsstation.
Parasympathische Fasern
Die präganglionären parasympathischen Fasern, die in das Ganglion submandibulare ziehen, stammen von Nervenzellen des Nucleus salivatorius superior. Sie erreichen das Ganglion über den Nervus facialis, die Chorda tympani und den Nervus lingualis. Nach der Umschaltung im Ganglion ziehen die postganglionären Fasern als Rami glandulares zu den beiden Speicheldrüsen der Unterkieferregion (Glandula sublingualis und Glandula submandibularis), die sie viszeromotorisch innervieren. Weitere postganglionäre Fasern innervieren die kleinen Speicheldrüsen der Mundschleimhaut.
Sympathische Fasern
Das Ganglion submandibulare erhält außerdem postganglionäre sympathische Fasern aus dem Ganglion cervicale superius, die über den Plexus caroticus externus und die Arteria facialis zum Ganglion gelangen. Sie passieren das Ganglion ohne Umschaltung und ziehen ebenfalls zu den bereits genannten Speicheldrüsen.
Weitere Fasern
In manchen Lehrbüchern werden zusätzlich sensible Fasern des Nervus lingualis beschrieben, die das Ganglion unverschaltet durchlaufen. Nach Ansicht anderer Autoren ist das Ganglion submandibulare das einzige parasympathische Kopfganglion, das nicht von somatischen Fasern durchlaufen wird.