Ganglion
von griechisch: γαγγλιον - Schwellung, Knoten
Englisch: ganglion
Definition
Ein Ganglion ist eine Ansammlung von Nervenzellkörpern, aus der eine Verdickung des Nervenstranges resultiert. Besonders im PNS werden sie als Ganglien bezeichnet. Im ZNS nennt man diese Ansammlungen eher Nuclei.
In der Chirurgie und Orthopädie werden von Sehnenscheiden oder Gelenkkapseln ausgehende gutartige Weichteiltumoren (Synovialzysten) ebenfalls als "Ganglion" (in der Laiensprache auch als "Überbein") bezeichnet.
Einteilung
...nach Nervensystem
Zwei Hauptgruppen der Ganglien sind zu unterscheiden:
- Spinalganglien: Sie werden aus Nervenzellen des somatischen Nervensystems gebildet, deren afferente, sensible Fasern Reize aus der Peripherie zum Rückenmark leiten.
- Autonome Ganglien: Sie bestehen aus Nervenzellen des autonomen Nervensystems. Vor Erreichen des Ganglions werden hier die Fasern "präganglionär", nach dortiger Umschaltung "postganglionär" genannt.
...nach anatomischer Region
- Kopfganglien (parasympathische Kopfganglien)
- Halsganglien (Zervikalganglien)
- Brustganglien (Thorakalganglien)
- Lumbalganglien
- Sakralganglien
Physiologie
Bei den Ganglien handelt es sich nicht um einfache "Relaisstationen", sondern um autonome neuronale Strukturen, die auch einfache Verarbeitungsprozesse durchführen, die noch nicht im Detail erforscht sind. Dadurch wird - vor allem bei den parasympathischen Ganglien - eine organnahe, vom ZNS unabhängige Signalverarbeitung erreicht.
Beispiele
- Ganglion oticum
- Ganglion stellatum
- Ganglion submandibulare
- Ganglion pterygopalatinum
- Ganglion superius nervi vagi (Ganglion jugulare)
- Ganglion inferius nervi vagi (Ganglion nodosum)
- Ganglion superius nervi glossopharyngei
- Ganglion inferius nervi glossopharyngei (Ganglion petrosum)
um diese Funktion zu nutzen.