Nasopalatinuszyste
Synonyme: Nasopalatinale Zyste, Nasopalatinalzyste, Ductus-nasopalatinus-Zyste, Inzisivuskanal-Zyste, Ductuszyste
Englisch: incisive canal cyst, nasopalatine duct cyst, NPDC
Definition
Bei der Nasopalatinuszyste handelt es sich um die häufigste nicht-odontogene Zyste im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich. Sie entsteht durch verbliebene Epithelreste des Ductus nasopalatinus und ist somit in der Medianebene lokalisiert.
Epidemiologie
Nasopalatinuszysten treten vermehrt bei Patienten zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf.
Pathogenese
Die Zyste entsteht aus proliferierenden Resten des embryonalen Ductus nasopalatinus.
Klinik
Die Nasopalatinuszyste liegt median zwischen oder über den Wurzeln der mittleren Schneidezähne (Inzisivi) des Oberkiefers und äußert sich klinisch als schmerzlose palatinale Schwellung.
Diagnostik
Nasopalatinuszysten werden häufig zufällig im Röntgenbild oder im Nasennebenhöhlen-CT als solitäre, gut abgrenzbare, runde Aufhellung entdeckt. In der Magnetresonanztomographie fällt eine homogene, hohe Signalintensität sowohl in T1- als auch in T2-Wichtung auf. Für eine eindeutige Diagnose ist häufig eine histopathologische Untersuchung notwendig.
Differenzialdiagnosen
- erweitertes Foramen incisivum: als Normvariante bis zu 6 mm
- periapikales Granulom
- periapikale bzw. radikuläre Zyste
- Schwannom des Nervus nasopalatinus im Canalis incisivus
- Nasolabialzyste
- keratozystischer odontogener Tumor
Therapie
Zur Behandlung werden durch Enukleation über einen palatinalen oder seltener bukkalen Zugang behandelt.
um diese Funktion zu nutzen.