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Synonyme: Somatotropes Hormon, Wachstumshormon, Growth Hormon, humanes Growth Hormon
Abkürzungen: STH, GH, HGH
Englisch: growth hormone, human growth hormone
Somatotropin, kurz GH, ist ein im Hypophysenvorderlappen gebildetes Peptidhormon, welches das Wachstum und den Stoffwechsel beeinflusst.
Somatotropin ist ein Polypeptid, das aus einer Sequenz von 191 Aminosäuren besteht und ein Molekulargewicht von etwa 22.000 Dalton besitzt.
Das menschliche Genom enthält auf dem Chromosom 17 mehrere Gene, die für verschiedene Somatotropin-Varianten kodieren. Durch alternatives Splicing entsteht ein etwas kleineres Somatotropin-Molekül, dessen Konzentration im Serum ca. 10 % des Gesamt-Somatotropin ausmacht. Homologe Proteine sind Prolaktin und das humane Plazentalaktogen.
Somatotropin wird in den azidophilen, somatotropen Zellen der Adenohypophyse gebildet und pulsatil freigesetzt.
Somatotropin bindet an den Somatotropin-Rezeptor, der zur Familie der Typ-I-Zytokinrezeptoren gehört. Dieser findet sich insbesondere in Hepatozyten und Chondrozyten. Nach Bindung von Somatotropin kommt es u.a. zur Aktivierung des MAPK- und JAK-STAT-Signalwegs.
Obwohl Somatotropin direkte Effekte auf das Zielgewebe hat, werden viele seiner Wirkungen indirekt durch IGF-I vermittelt, welches inbesondere in der Leber gebildet wird. Auf diesem Weg hat Somatotropin eine Vielzahl von anabolen Wirkungen:
Auf der somatotropen Achse wird die Synthese und Sekretion von Somatotropin durch GHRH aus dem Hypothalamus stimuliert. Da GHRH pulsatil freigesetzt wird, zeigt sich auch eine gewisse Rhythmik in der GH-Sekretion mit höchsten Spiegeln nachts, meist nach Einsetzen des Tiefschlafs.
Die Somatotropin-Spiegel sind währender der Pubertät erhöht und sinken mit zunehmendem Alter ab.
Somatostatin, das kontinuierlich in der medialen Area preoptica und im Gastrointestinaltrakt gebildet wird, führt zu einer basalen Hemmung der GH-Sekretion. IGF-I, das Zielhormon von Somatotropin, bewirkt eine negative Rückkopplung auf die GH-Sekretion.
Weiterhin wirkt eine Vielzahl von Faktoren direkt oder indirekt fördernd und hemmend auf die Somatotropinausschüttung. Fördernd wirken z.B.:
Hemmend wirken z.B.:
Eine verminderte Wirkung von Somatotropin kann verschiedene Ursachen haben, beispielsweise:
Die Folge ist ein hypophysärer Kleinwuchs (bei Kindern) bzw. ein Wachstumshormonmangel bei Erwachsenen.
Umgekehrt bedingt ein Überschuss an Somatotropin einen Gigantismus bzw. eine Akromegalie. Häufigste Ursache ist ein hormonproduzierendes Adenom des Hypophysenvorderlappens.
Die Einzelbestimmung von Somatotropin ist aufgrund der variablen pulsatilen Sekretion ungeeignet. Stattdessen kann das Bindungsprotein 3 für IGF-I (IGFBP-3) als Parameter für die Funktion von Somatotropin dienen.
Weiterhin existieren unterschiedliche endokrinologische Funktionstests
Tags: Hormon, Stoffwechsel, Wachstum
Fachgebiete: Endokrinologie u. Diabetologie, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 14. Februar 2020 um 16:45 Uhr bearbeitet.
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