Proteinstoffwechsel
Synonym: Eiweißstoffwechsel
Definition
Als Proteinstoffwechsel wird der Zusammenhang zwischen Aufnahme, Aufbau, Abbau sowie Ausscheidung von Proteinen bezeichnet.
Proteinbedarf
Ein heranwachsender Organismus benötigt Proteine, um seine Körperstrukturen zu erweitern. Im erwachsenden Organismus ist der Proteingehalt demgegenüber nahezu konstant. Da jedoch ständige Ab- und Umbauprozesse stattfinden, ist eine kontinuierliche Zufuhr von Proteinen notwendig. Ein Erwachsener braucht etwa 0,8 bis 1 g Proteine pro kgKG pro Tag, um die Homöostase aufrechtzuerhalten. Bei Säuglingen ist der Bedarf pro kgKG höher:[1]
Alter [Monate] | Proteinbedarf [kgKG] |
---|---|
0 bis 1 | 2,5 |
1 bis 2 | 1,8 |
2 bis 4 | 1,4 |
4 bis 12 | 1,3 |
In der Schwangerschaft und Stillzeit besteht ebenfalls ein erhöhter Proteinbedarf.
Aufnahme
Proteine werden zunächst als Bestandteil der Nahrung aufgenommen. Im Gastrointestinaltrakt werden die Proteine durch Proteasen (Pepsin, Carboxypeptidasen, Aminopeptidasen, Trypsin, Chymotrypsin, Elastase, Kollagenase) in kleinere Bestandteile bis hin zu Aminosäuren zerlegt. Dieser Prozess wird auch als extrazelluläre Proteolyse bezeichnet. Die Resorption der Aminosäuren erfolgt im Dünndarm.
Aufbau
In allen Zellen findet eine kontinuierliche Proteinsynthese aus Aminosäuren statt. Der Aufbau vieler Enzyme sowie Hormone konzentriert sich in der Leber. Dazu gehören:
- Albumine
- Akute-Phase-Proteine
- Hormone
- Enzyme
- Blutgerinnungsfaktoren
Energiegewinnung
Zur Energiegewinnung können Proteine aus Leber, Milz und Muskeln nach der Proteolyse zu Pyruvat umgewandelt werden. Pyruvat kann entweder zur Glukoneogenese oder direkt zur Energiegewinnung genutzt werden.
Ausscheidung
Quellen
- ↑ Ausgewählte Fragen und Antworten zu Protein und unentbehrlichen Aminosäuren, DGE Oktober 2017, abgefufen am 21.1.2021
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