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Pubertät

von lateinisch: pubertas - Mannbarkeit, "erster Bartwuchs"
Englisch: puberty

1. Definition

Die Pubertät ist der zu sexueller und körperlicher Reife führende Teil der menschlichen Entwicklung, in dessen Verlauf ein Kind zum Erwachsenen wird.

2. Physiologie

Die Pubertät beginnt mit hormonellen Umstellungen im ZNS. Die genauen Auslöser sind derzeit (2024) nicht bekannt. Zu Beginn der Pubertät kommt es zu einer pulsatilen Ausschüttung von GnRH im Hypothalamus. Sie hängt möglicherweise mit einer vermehrten Bildung von Leptin und der Stimulation von Leptinrezeptoren im Hypothalamus zusammen. Diese Theorie wird dadurch gestützt, dass bei Individuen mit Leptinmangel der Eintritt der Pubertät ausbleibt. Darüber hinaus sollen der Neurotransmitter Neurokinin B und das Peptidhormon Kisspeptin eine Rolle spielen.

Die GnRH-Bildung zieht konsekutiv eine gesteigerte Sekretion von LH und FSH nach sich, die wiederum die Produktion von Östrogenen und Testosteron in den Keimdrüsen anregt.

Der Pubertätsbeginn korrelliert stark mit dem Knochenalter. Bei Mädchen beginnt die Pubertät in der Regel mit einem Knochenalter von 11 Jahren. Bei Jungen beträgt das Knochenalter zum Pubertätsbeginn 13 Jahre.

3. Körperliche Veränderungen

Im Verlauf der Pubertät kommt es unter anderem zur Entwicklung und Ausreifung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Im Folgenden soll für Jungen und Mädchen der chronologische Ablauf der Pubertätsentwicklung aufgeführt werden.

3.1. Pubertätsablauf bei Mädchen

Das Durchschnittsalter für die Menarche beträgt in Deutschland zur Zeit etwa 13 Jahre.

3.2. Pubertätsverlauf bei Jungen

3.3. Frühentwickler und Spätentwickler

Der zeitliche Beginn der pubertären Entwicklung unterliegt einer Vielzahl von Einflüssen, darunter:

  • Genetische Einflüsse ("Pubertätsgen", Ethnische Zugehörigkeit)
  • Gesundheit (z.B. Schilddrüsenfunktion, konsumierende Erkrankungen)
  • Ernährungszustand
  • Emotionaler Stress
  • Sozioökonomischer Status

4. Psychische Veränderungen

Im Verlauf der Pubertät kommt es regelhaft zu psychischen Veränderungen. Das Konfliktpotential in der Eltern-Kind-Beziehung nimmt im Rahmen der Selbstständigkeitsentwicklung des Kindes zu. Häufig werden affektive Schwankungen des Heranwachsenden beobachtet.

5. Normvarianten der Pubertätsentwicklung

Als Normvarianten der Pubertästsentwicklung werden isoliert vorzeitig auftretende Entwicklungsschritte bezeichnet, die jedoch im zeitlich normalen Rahmen von den anderen Entwicklungsschritten eingeholt werden oder wieder zurückgebildet werden. Bei Auftreten dieser Normvarianten sollten stets andere, möglicherweise pathologische Ursachen, diagnostisch ausgeschlossen werden.

Dabei sind im Rahmen der Normvarianten das Knochenalter und die hormonellen Befunde altersgerecht präpubertär.

6. Pathologische Formen der Pubertätsentwicklung

Die Pubertät kann vorzeitig oder auch zu spät einsetzen. Daraus können Wachstums- und Entwicklungsstörungen resultieren, die bei Nichtbehandlung zu bleibenden Rückständen führen können.

7. Quellen

  1. Kvernebo Sunnergren K, Dahlgren J, Ankarberg-Lindgren C. Mini review shows that a testicular volume of 3 mL was the most reliable clinical sign of pubertal onset in males. Acta Paediatr. 2023 Nov;112(11):2300-2306. doi: 10.1111/apa.16899. Epub 2023 Jul 12. PMID: 37410401.

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21.03.2024, 18:14
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