von lateinisch: pubertas - Mannbarkeit, "erster Bartwuchs"
Englisch: puberty
Die Pubertät ist der zu sexueller und körperlicher Reife führende Teil der kindlichen Entwicklung.
Die Pubertät beginnt mit hormonellen Umstellungen im ZNS. Der genaue Auslöser ist nicht bekannt. Festzustellen ist, dass bei Beginn der Pubertät der hemmende Einfluss der Sexualhormone auf den Hypothalamus abnehmen. Dadurch wird die pulsatile Ausschüttung des GnRH und die schlafabhängige Ausschüttung von LH und FSH gesteigert. Dabei wird im Verhältnis mehr LH als FSH produziert. Zum Beginn der Pubertät steigen somit die Basalwerte für LH, FSH, Östrogen bzw. Testosteron deutlich an.
Der Pubertätsbeginn korrelliert stark mit dem Knochenalter. Bei Mädchen beginnt die Pubertät in der Regel mit einem Knochenalter von 11 Jahren. Bei Jungen beträgt das Knochenalter zum Pubertätsbeginn 13 Jahre.
Im Verlauf der Pubertät kommt es unter anderem zur Entwicklung und Ausreifung der sekundären Geschlechtsmerkmale. Im Folgenden soll für Jungen und Mädchen der chronologische Ablauf der Pubertätsentwicklung aufgeführt werden.
Das Durchschnittsalter für die Menarche beträgt in Deutschland zur Zeit etwa 13 Jahre.
Der zeitliche Beginn der pubertären Entwicklung unterliegt einer Vielzahl von Einflüssen, darunter:
Im Verlauf der Pubertät kommt es regelhaft zu psychischen Veränderungen. Das Konfliktpotential in der Eltern-Kind-Beziehung nimmt im Rahmen der Selbstständigkeitsentwicklung des Kindes zu. Häufig werden affektive Schwankungen des Heranwachsenden beobachtet.
Als Normvarianten der Pubertästsentwicklung werden isoliert vorzeitig auftretende Entwicklungsschritte bezeichnet, die jedoch im zeitlich normalen Rahmen von den anderen Entwicklungsschritten eingeholt werden oder wieder zurückgebildet werden. Bei Auftreten dieser Normvarianten sollten stets andere, möglicherweise pathologische Ursachen, diagnostisch ausgeschlossen werden.
Dabei sind im Rahmen der Normvarianten das Knochenalter und die hormonellen Befunde altersgerecht präpubertär.
Die Pubertät kann vorzeitig oder auch zu spät einsetzen. Daraus können Wachstums- und Entwicklungsstörungen resultieren, die bei Nichtbehandlung zu bleibenden Rückständen führen können.
Tags: Geschlechtsmerkmal, Hormon, Reife, Sexualhormon, Sexualität
Fachgebiete: Kinderheilkunde, Sexualmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 13. Oktober 2016 um 15:15 Uhr bearbeitet.
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