Peptidhormon
Englisch: peptide hormone
Definition
Unter einem Peptidhormon versteht man einen Botenstoff (Hormon), der chemisch gesehen ein Peptid ist, welches aus mehreren (3-191) Aminosäuren aufgebaut ist und hydrophile Eigenschaften besitzt. Peptidhormone gehören zu den Proteohormonen.
Synthese
Die Synthese ist die normale Proteinsynthese, bei der Oligo- oder Polypeptide entstehen. Syntheseorte sind das ZNS, das autonome Nervensystem, die Hypophyse, der Gastrointestinaltrakt und andere Körperorgane.
Sekretion und Transport
Die Sekretion erfolgt mittels Exozytose von Sekretgranula und der Transport geschieht meist frei. Die Passage durch die Blut-Hirn-Schranke ist nicht möglich bzw. fraglich.
Halbwertszeit
Die Halbwertszeit der Peptidhormone beträgt Minuten bis Stunden, die Wirkungsdauer ist dementsprechend. Der nachfolgende Abbau erfolgt per Proteolyse im Blutplasma und in der Niere.
Rezeptoren und Wirkung
Im Gegensatz zu den Steroidhormonen sitzen die Zielrezeptoren in der Zellmembran. Die Peptidhormone docken an diese Rezeptoren an und aktivieren Second-Messenger-Systeme, die über verschiedene Signalwege bestimmte Zellprozesse aktivieren.
Wichtige Peptidhormone
Zu den Peptidhormonen zählen:
- Adrenokortikotropes Hormon (ACTH)
- Adropin
- Amylin
- Angiotensin II
- Antidiuretisches Hormon (ADH, Vasopressin)
- Atriales Natriuretisches Peptid (ANP)
- B-Typ natriuretisches Peptid (BNP)
- Calcitonin
- Cholezystokinin (CCK)
- Follikelstimulierendes Hormon (FSH)
- Gastrin
- Ghrelin
- Glucagon
- Insulin
- Leptin
- Luteinisierendes Hormon (LH)
- Melanozytenstimulierendes Hormon (MSH)
- Oxytocin
- Parathormon (PTH)
- Prolaktin
- Renin
- Somatostatin
- Somatotropin (Human Growth Hormone, HGH)
- Thyroidea-stimulierendes Hormon (TSH)
- Thyreotropin-Releasing-Hormon (TRH)
- Vasoaktives intestinales Peptid (VIP)
um diese Funktion zu nutzen.