Adropin
Englisch: adropin
Definition
Adropin ist ein Peptidhormon, das eine wichtige Rolle bei der Regulation des Energiestoffwechsels und kardiovaskulärer Funktionen spielt.[1]
nicht verwechseln mit: Atropin
Chemische Struktur
Adropin ist ein 76 Aminosäuren langes Peptid, das aus einer kurzen hydrophoben Region am N-Terminus und einer längeren hydrophilen Region am C-Terminus besteht.[2] Diese amphiphile Eigenschaft ist für seine biologische Funktion von Bedeutung.
Synthese
Adropin wird als Präpropeptid synthetisiert und anschließend durch Proteolyse in das reife Peptidhormon umgewandelt. Das Gen, das für Adropin kodiert, bezeichnet man als ENHO (Energy Homeostasis Associated). Es wird in verschiedenen Geweben exprimiert, u.a. im Gehirn, in der Leber, im Hoden und im Gefäßendothel.[3][4]
Metabolismus
Der Metabolismus von Adropin ist noch nicht vollständig geklärt, es ist jedoch anzunehmen, dass Adropin wie andere Peptide durch Proteasen abgebaut wird, die es in kürzere Fragmente und Aminosäuren zerlegen.
Funktion
Adropin hat mehrere Funktionen, unter anderem:
- Regulation von Glukose- und Lipidstoffwechsel: Adropin fördert die Glukoseaufnahme in Muskelzellen und verbessert die Insulinsensitivität. Es wirkt auch auf den Lipidstoffwechsel, indem es die Fettsäureoxidation erhöht und die Lipogenese hemmt.
- Kardiovaskuläre Funktion: Adropin beeinflusst die endotheliale Funktion und moduliert den Blutdruck, indem es die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) aus Endothelzellen fördert.[5]
- Neuroprotektion: Adropin soll neuroprotektive Eigenschaften besitzen, da es oxidativen Stress und Entzündungen im Gehirn reduziert.[6]
Klinische Bedeutung
Adropin hat mögliche klinische Relevanz in verschiedenen Krankheitszuständen, einschließlich:
- Stoffwechselerkrankungen: Veränderte Adropinspiegel wurden bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, Adipositas und metabolischem Syndrom beobachtet.[7]
- Kardiovaskuläre Erkrankungen: Niedrige Adropinspiegel wurden mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko, Endotheldysfunktion und arterieller Hypertonie in Verbindung gebracht.[8]
Quellen
- ↑ Kumar G et al.: Identification of adropin as a secreted factor linking dietary macronutrient intake with energy homeostasis and lipid metabolism. Cell. Metab. 2008 Dec;8(6):468-81. doi: 10.1016/j.cmet.2008.10.011.
- ↑ Wong CM, Wang Y, Lee JT, Huang Z, Wu D, Xu A, Lam KS. Adropin is a brain membrane-bound protein regulating physical activity via the NB-3/Notch signaling pathway in mice. J Biol Chem. 2014 Sep 12;289(37):25976-86. doi: 10.1074/jbc.M114.576058. Epub 2014 Jul 29. PMID: 25074942; PMCID: PMC4162195.
- ↑ Tissue expression of ENHO - Summary - The Human Protein Atlas". www.proteinatlas.org, abgerufen am 2.4.2023
- ↑ Gao, S. et al. (2014). Regulation of substrate oxidation preferences in muscle by the peptide hormone adropin. Journal of Biological Chemistry, 289(46), 31972-31982
- ↑ Lovren, F. et al. (2010). Adropin is a novel regulator of endothelial function. Circulation, 122(11_suppl_1), S185-S192.
- ↑ Aydin, S. et al. (2014). Expression and localization of adropin in the rat brain. Biotechnic & Histochemistry, 89(5), 363-374.
- ↑ Ali II, D'Souza C, Singh J, Adeghate E. Adropin's Role in Energy Homeostasis and Metabolic Disorders. Int J Mol Sci. 2022 Jul 28;23(15):8318. doi: 10.3390/ijms23158318. PMID: 35955453; PMCID: PMC9369016.
- ↑ Yosaee S, Soltani S, Sekhavati E, Jazayeri S. Adropin- A Novel Biomarker of Heart Disease: A Systematic Review Article. Iran J Public Health. 2016 Dec;45(12):1568-1576. PMID: 28053922; PMCID: PMC5207097.
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