Melanozyten-stimulierendes Hormon
Abkürzung: MSH
Synonyme: Melanotropin
Englisch: melanocyte-stimulating hormone
Definition
Als Melanozyten-stimulierende Hormone (MSH) bezeichnet man eine Gruppe von immunregulatorischen Peptidhormonen. Sie werden in kortikotropen Zellen der Adenohypophyse und in der Haut produziert, bzw. durch limitierte Proteolyse aus POMC gebildet.
Biochemie
Man unterscheidet beim Menschen drei Formen des Melanotropins, die sich in ihrer Aminosäuresequenz unterscheiden:
- α-MSH: Ser-Tyr-Ser-Met-Glu-His-Phe-Arg-Trp-Gly-Lys-Pro-Val
- β-MSH: Ala-Glu-Lys-Lys-Asp-Glu-Gly-Pro-Tyr-Arg-Met-Glu-His-Phe-Arg-Trp-Gly-Ser-Pro-Pro-Lys-Asp
- γ-MSH: Tyr-Val-Met-Gly-His-Phe-Arg-Trp-Asp-Arg-Phe-Gly
Die für die Pigmentierung entscheidende Form ist das α-MSH.
Funktion
- Regulation der Melaninsynthese, Pigmentdispersion und Melanozytenexpansion von Melanozyten
- wirkt negativ regulierend auf Fieberreaktionen
- ein Mangel an MSH erhöht das Hungergefühl
- Stimulation der sexuellen Erregung im ZNS
Pharmakologie
Für therapeutische Zwecke sind synthetische MSH-Analoga entwickelt worden. Dazu zählen u.a.:
Afamelanotid ist in Deutschland zur Behandlung der erythropoetischen Protoporphyrie (EPP) zugelassen.
Fachgebiete:
Biochemie
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