Handelsname: Mekinist®
Trametinib ist ein MEK-Inhibitor aus der Gruppe der Proteinkinaseinhibitoren. Der Arzneistoff wird in der Onkologie unter anderem zur Therapie des metastasierten Melanoms angewendet.[1]
Die Summenformel von Trametinib ist C26H23FIN5O4. Das Molekulargewicht beträgt 615,40 g/mol. Die Synthese verläuft mehrstufig aus den Edukten Cyclopropylamin und einem Isocyanatderivat.[2]
Trametinib greift in den MAP-Kinase-Signalweg ein, der an der Steuerung des Zellwachstums beteiligt ist. Eine Fehlregulation dieses Signalwegs kann durch mehrere Ursachen entstehen, einschließlich einer Mutation im BRAF-Gen. Diese Veränderung wird mit vielen verschiedenen Tumorarten in Verbindung gebracht.
Dei häufige BRAF-V600-Mutation führt zu einer überaktiven nachgeschalteten Signalübertragung durch MAP-Kinasen. Sie phosphorylieren die Proteinkinase ERK, was zur Aktivierung verschiedener Transkriptionsfaktoren führt. Dadurch kommt es zur Expression von Genen, welche die Proliferation der Tumorzellen regulieren und ihr Überleben ermöglichen.
Trametinib bindet reversibel und selektiv an MEK-1 und -2 und führt zu einer allosterischen Hemmung dieser Enzyme. Bei einer Vielzahl von Zielgenen wird so die Transkription unterbrochen und der onkogene Signalweg gehemmt.[3]
Trametinib wird oral resorbiert. Die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentrationen beträgt etwa 1,5 Stunden. Die orale Bioverfügbarkeit nach einer Einzeldosis von 2 mg des Arzneistoffs beträgt 72 %. Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei rund 127 Stunden.[1]
Voraussetzung für die Anwendung von Trametinib ist der Nachweis einer BRAF-V600-Mutation durch Sequenzierung des Tumorgenoms.
Der Arzneistoff ist in Form von Filmtabletten mit einem Wirkstoffgehalt von 0,5 oder 2 mg erhältlich.[1]
Die empfohlene Dosis von Trametinib beträgt 2 mg einmal täglich.[1]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Folgende Nebenwirkungen treten unter der Einnahme von Trametinib sehr häufig (≥ 1:10) oder häufig (≥ 1:100) auf:[1]
Trametinib wird über Deacetylierung durch hydrolytische Enzyme verstoffwechselt. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimiteln sind unwahrscheinlich. Die Fachinformation enthält eine detailierte Auflistung möglicher Interaktionen.[1]
Der Arzneistoff ist in der EU seit 2014 zugelassen. Zulassungsinhaber war GlaxoSmithKline (GSK). 2015 wurde die Zulassung auf Novartis übertragen.[1]
Ein Zusatznutzen einer Therapie mit Trametinib wird vom G-BA auf der Basis der vom IQWiG ausgewerteten Studienergebnisse wie folgt eingeordnet:[4]
Die Jahrestherapiekosten einer Monotherapie mit Trametinib betragen rund 100.000 €.[4]
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 6. Dezember 2018 um 15:38 Uhr bearbeitet.
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