logo Einloggen

Hand-Fuß-Syndrom

Synonyme: HFS, Petechiales Hand-Fuß-Syndrom, Handschuh-Socken-Syndrom, palmar-plantare Erythrodysästhesie
Englisch: hand-foot syndrome

1. Definition

Unter dem Hand-Fuß-Syndrom versteht man schmerzhafte Rötungen (Erytheme) und Schwellungen an Handflächen und Fußsohlen, die als Nebenwirkung einer Chemotherapie mit Zytostatika auftreten können.

2. Ursachen

Die genaue Pathogenese des Hand-Fuß-Syndroms ist unklar. Am häufigsten tritt das Hand-Fuß-Syndrom im Zusammenhang mit der Gabe von Capecitabin, 5-Fluorouracil und Doxorubicin auf. Es wird ein Kausalzusammenhang mit Metaboliten von Fluorouracil vermutet. Weitere Arzneistoffe, die ein Hand-Fuß-Syndrom hervorrufen können, sind Cyclophosphamid, Cytarabin, Docetaxel, Oxaliplatin, Paclitaxel, Sorafenib, Sunitinib und MEK-Inhibitoren (z.B. Binimetinib).[1]

3. Symptomatik

Das Hand-Fuß-Syndrom kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten. Die Handflächen und Fußsohlen sind stark gerötet und schmerzempfindlich. In den betroffenen Hautbereichen kann eine Schuppung (Desquamation) der Haut auftreten. Zusätzlich besteht häufig Taubheitsgefühl in den Händen, das von Parästhesien und/oder Dysästhesien begleitet wird.

Die Schwere des Krankheitsbilds kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. In schweren Fällen führt das Hand-Fuß-Syndrom zu einer Behinderung von Alltagstätigkeiten.

3.1. Einteilung

Das HFS lässt sich klinisch in 3 Schweregrade einteilen:

  • Grad 1: Schmerzloses Erythem, Dysästhesie, Parästhesie, allerdings ohne Beeinträchtigung
  • Grad 2: Schmerzhaftes Erythem mit Schwellung, das die Alltagsabläufe beeinträchtigt
  • Grad 3: Feuchte Desquamation, Ulzerationen, Blasen, starke Schmerzen und erhebliche Beeinträchtigung

4. Prophylaxe

Die Vorbeugung des Hand-Fuß-Syndroms besteht aus relativ einfachen Maßnahmen:[1]

  • Applikation von fettenden Hautsalben
  • Vermeidung von Kontakt mit heißem Wasser
  • Vermeidung von starker mechanischer Belastung der Handflächen (z.B. Kratzen, Klatschen, Benutzung von Handwerkzeugen)
  • 3-4 x täglich Kaltwasserbäder für Hände und Füße
  • Harnstoff-haltige Creme 5-10 % mehrfach täglich (mind. 2 x tgl.)

5. Therapie

Zur Behandlung des Hand-Fuß-Syndroms kommen infrage:[1]

Bei schmerzhaftem akneiformem Exanthem kommen Analgetika (z.B. Paracetamol, Ibuprofen) zur Anwendung. Bei Juckreiz können die Verabreichung eines Antihistaminikums, Kühlung bzw. Anwendung von gekühlten Lotionen die Symptome vorübergehend lindern.

6. Quellen

Stichworte: Chemotherapie
Fachgebiete: Hämatologie, Onkologie

Empfehlung

Shop News Jobs CME Flexa Piccer
NEU: Log dich ein, um Artikel in persönlichen Favoriten-Listen zu speichern.
A
A
A

Teilen Was zeigt hierher Versionsgeschichte Artikel erstellen Discord
Dr. No
Natascha van den Höfel
DocCheck Team
Dr. med. Helmut Hentschel
Arzt | Ärztin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
Dr. Sascha Fuchs
Mitarbeiter/in Industrie | Agentur
Sebastian Merz
Student/in der Humanmedizin
Diese Funktion steht nur eingeloggten Abonnenten zur Verfügung
Letzter Edit:
07.11.2024, 09:32
192.168 Aufrufe
Nutzung: BY-NC-SA
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...